Dienstag, 12. Januar 2021

Friedenslage am 12.01.2021 (12:58:01)

Über den Afghanistan-Krieg, heute und damals
https://www.freitag.de/autoren/lutz-herden/scheitern-mit-ansage
Von Anfang an falsch. Das war damals schon klar:
http://www.stroebele-online.de/presse/pressemitteilungen/3792.html
vom 10.11.2001:

,----
| Positionspapier der Abgeordneten Annelie Buntenbach, Steffi Lemke,
| Christian Simmert, Winfried Hermann, Monika Knoche, Irmingard
| Schewe-Gerigk, Hans-Christian Ströbele und Sylvia Voß
|
| Der Krieg in Afghanistan dient nach unserer Ansicht nicht der
| zielgerichteten Bekämpfung terroristischer Strukturen und trifft in
| besonderem Maße die Zivilbevölkerung. Eine direkte oder indirekte
| Beteiligung deutscher Soldaten am Krieg in Afghanistan lehnen wir aus
| folgenden Gründen ab:
|
| Der Krieg in Afghanistan kann das Problem des internationalen
| Terrorismus nicht lösen; er ist unverhältnismäßig, da er über die
| richtige Verfolgung einer gefährlichen Verbrecherbande weit
| hinausgeht und ein ganzes Land zum Ziel eines Krieges macht; der
| Krieg verwüstet ein ohnehin nach zwanzig Kriegsjahren weitgehend
| zerstörtes Land weiter und verschärft so die verzweifelte humanitäre
| Lage an den Rand einer Katastrophe; das Kriegsziel sowie die
| militärische und politische Strategie zu seiner Erreichung sind
| unklar; der Krieg soll auch dem Sturz der Taliban dienen - ohne daß
| es allerdings eine realistische politische Konzeption für eine
| post-Taliban Lösung gäbe; er verschärft die Gefahr einer regionalen
| Eskalation, eröffnet zum Beispiel das Risiko, das fragile Pakistan
| in den Staatszerfall und Bürgerkrieg zu treiben; ein längeres
| Andauern des Krieges droht dem Kalkül der Terroristen in die Hände
| zu spielen, indem er einen Konflikt zwischen dem Westen und der
| islamischen Welt in Kauf nimmt und die säkularen Eliten der
| islamischen Welt in Gefahr bringt; er verschärft die Gefahr, durch
| die Schaffung von Märtyrern und zivilen Opfern die Terroristen
| politisch zu stärken und ihnen mittelfristig mehr Unterstützung
| zuzuführen.
`----
Eine sehr klare Sicht damals.




Freundliche Leute in der Ukraine
https://www.timesofisrael.com/hundreds-march-in-ukraine-in-annual-tribute-to-nazi-collaborator/




"Entwicklungsrichtungen der Militärstrategie Rede des Chefs des
Generalstabes der Streitkräfte Russlands zur Jahresversammlung 2019 der
Akademie der Militärwissenschaften der Russischen Föderation, am 2. März
2019."
https://zeitgedankenweb.files.wordpress.com/2019/03/gerassimow-militaerstrategie_rf.pdf
Übersetzt
https://zeitgedanken.blog/dss-dresdener-studiengemeinschaft-sicherheitspolitik/

Erst jetzt drauf gestoßen, diese Arbeitsgruppe aus Dresden ist in der
(west-)deutschen Friedensbewegung kaum bekannt. Die Rede des
obersten Militärs Russlands zeigt eine Abkehr vom sowjetischen Postulat
nach dem WW2: Davon, dass der Krieg sofort auf das Territorium des
Gegners getragen werden muss, ist nicht (mehr) die Rede. Vielmehr:

,----S. 11
| Die von unseren westlichen Partnern realisierte Politik zwingt uns dazu:
| - „auf die Bedrohung mit dem Schaffen einer Drohung" zu antworten,
| - in der Perspektive das Führen von Schlägen zu planen:
| o auf die Entscheidungszentren sowie
| o auf jene Startanlagen [Stellungen], aus denen der Gefechtseinsatz
| von Marschflugkörpern auf Objekte auf dem Territorium
| Russlands möglich ist.
`----
Das erklärt die Ausstattung Kaliningrads mit Raketen.

Auch interessant aus diesem Dresdener Kreis: Russlands Politik zur
nuklearen Abschreckung im Diskurs 2020
https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A71760/attachment/ATT-0/



Eine neue Seite über die Marine
https://marineforum.online/
Kritisches wird man nicht erwarten dürfen.



Die gegenwärtig einflussreichste Verschwörungs"theorie":
https://dgap.org/en/research/publications/russias-strategic-interests-and-actions-baltic-region

,----
| RUSSIA'S STRATEGIC INTERESTS AND ACTIONS IN THE BALTIC REGION
| This report deals with Russia's geopolitical objectives, policy and
| strategy, and their effects across the wider Baltic Region. The second
| part sums up NATO's response to this evolving strategic challenge,
| including the potential military threat posed by Russia.
`----
Dazu ein Kommentar:
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8484/



CSU: Jeden Schüler sein Jugendoffizier!
https://augengeradeaus.net/2021/01/csu-positioniert-sich-fuer-den-wahlkampf-fuer-tlvs-2-los-puma-und-rueckkehr-einer-art-heeresflugabwehr/
Aus einem Beschluss der CSU-Gruppe im Bundestag

,----
| Wir wollen die Sichtbarkeit von Jugendoffizieren in den Schulen
| verbessern. Die Bundeswehr ist in der Mitte der Gesellschaft – und
| gehört somit auch ganz selbstverständlich in unseren Schulen. Wir
| wollen, dass hier offen über und mit unserer Bundeswehr diskutiert
| wird. Die Jugendoffiziere leisten hier eine sehr gute und wertvolle
| Arbeit, die wir ausbauen wollen. Wir wollen sicherstellen, dass jede
| weiterführende Schule in regelmäßigen Abständen von einem Jugendoffizier
| besucht wird. Jeder Schüler soll im Laufe seiner Schullaufbahn die
| Chance haben, ein Seminar der Jugendoffiziere besuchen zu können. Die
| Information über und Auseinandersetzung mit Sicherheitspolitik muss
| fester Bestandteil in den Lehrplänen unserer Schulen sein. (…)
`----
Schließlich müssen die Erzählungen von der russischen Weltverschwörung
unter's Volk gebracht werden, unter's junge Volk ganz besonders.

--
https://friedenslage.blogspot.com/