Montag, 12. Juni 2023

Friedenslage am 12.06.2023 (17:13:36)

„Nato-Mitglieder könnten Truppen in die Ukraine schicken, warnt
ehemaliger Bündnischef -- Sicherheitsgarantien und Mitgliedschaftspfad auf
dem Nato-Gipfel erforderlich, um eine Eskalation zu vermeiden, sagt
Anders Rasmussen"
https://www.theguardian.com/world/2023/jun/07/nato-members-may-send-troops-to-ukraine-warns-former-alliance-chief

,----Edge Translate
| Eine Gruppe von Nato-Ländern könnte bereit sein, Truppen in der Ukraine
| zu stationieren, wenn Mitgliedstaaten, einschließlich der USA, Kiew auf
| dem Gipfel des Bündnisses in Vilnius keine greifbaren
| Sicherheitsgarantien geben, sagte der ehemalige Nato-Generalsekretär
| Anders Rasmussen.
|
| Rasmussen, der als offizieller Berater des ukrainischen Präsidenten
| Wolodymyr Selenskyj über den Platz der Ukraine in einer künftigen
| europäischen Sicherheitsarchitektur fungierte, hat Europa und Washington
| bereist, um den Stimmungsumschwung vor Beginn des entscheidenden Gipfels
| am 11. Juli einzuschätzen.
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Gemeint scheint, ist so nicht ganz klar: Wenn die Nato auf der nächsten
Tagung nicht beschließt, mit eigenen Truppen nach dem Krieg in die
Ukraine zu gehen, werden einige osteuropäische Staaten eben allein, in
einem Separatbündnis, Truppen in die Ukraine schicken, also so eine Art
osteuropäischer Sonder-Nato. (Diese würde dann Polen besondere
Möglichkeiten bieten.)




„über die militärischen Auswirkungen der Sprengung des Staudamms am
Dnjepr"
https://twitter.com/OSW_pl/status/1667478230012444675
OSW = Sowas wie eine polnische SWP, regierungsfinanzierter Thinktank,
meist eine geradezu verrückt russlandfeindliche Einrichtung. Man kann
bei polnischen Einrichtungen aber oft Texte zu militärischen Dingen
lesen, die sich von den deutschen, die immer noch die Attitüde der weit
überlegenen Großdeutschen Wehrmacht zeigen, durch einen realistischeren
Blick unterscheiden.

,----Google translate
| ▪️ Die Überschwemmung des Gebiets nach der Sprengung des Staudamms des
| Wasserkraftwerks Kachowska wird für die Russen zu einem ernsten
| militärischen Problem.
|
| ▪️ Nach Angaben des ukrainischen Einsatzkommandos „Süd" waren die
| russischen Streitkräfte infolge der Überschwemmung durch die Sprengung
| des Staudamms gezwungen, sich bis zu einer Tiefe von 5 bis 15 km aus dem
| Dnjepr zurückzuziehen.
|
| ▪️ Die Stärkung der ersten Verteidigungslinie der Russen sollte zerstört
| werden (insbesondere in Hola Prystani und Ołeszki, von wo aus der
| Beschuss von Cherson und benachbarten Städten durchgeführt wurde) sowie
| Minenfelder.
|
| ▪️ Die Überschwemmung hatte keinen Einfluss auf die Lage der am rechten
| Dnjepr-Ufer stationierten ukrainischen Truppen. Der Schaden an der
| Stellung der Verteidiger im Kommando „Süd" wurde als minimal
| eingeschätzt.
|
| ▪️ Der ukrainische Generalstab teilte außerdem mit, dass die
| Überschwemmung zu Verlusten des Angreifers an Personal und Ausrüstung
| geführt habe. Mehrere Felddepots mit Munition und Lebensmitteln sowie
| verschiedene Fahrzeugtypen, darunter auch gepanzerte, die die Russen
| nicht evakuieren konnten, sollten unter Wasser stehen.
|
| ▪️ Nach Angaben der Militärverwaltung von Odessa wiederum stellen die vom
| Fluss Dnjepr transportierten Minen und Munition bereits eine Bedrohung
| für die Region Odessa dar.
|
| ▪️ Durch die Überschwemmung entstand am linken Dnjepr-Ufer eine 5 bis 15
| km breite Niemandszone, die in den kommenden Monaten möglicherweise
| nicht mehr zum von der russischen Armee kontrollierten Gebiet gehört.
|
| ▪️ Der Wiederaufbau der Befestigungsanlagen wird nicht nur durch den
| Beschuss durch ukrainische Streitkräfte behindert (zuvor wurden die
| ersten Verteidigungslinien am linken Ufer des Dnjepr von den Russen
| errichtet, als sie den rechtsufrigen Teil der Region Cherson
| kontrollierten), vor allem aber durch die Zerstörung von Minenfeldern.
|
| ▪️ In Bezug auf Technik und Pionierarbeit wird das Gebiet nach der
| Überschwemmung eine unbekannte und ähnliche Bedrohung für den Angreifer
| darstellen wie für die ukrainischen Streitkräfte, gegen die das
| Minensperrsystem geschaffen wurde.
|
| ▪️ Nach Abklingen der Überschwemmung werden die ukrainischen Streitkräfte
| relative Freiheit erlangen, in das linke Dnjepr-Ufer einzudringen und
| dort Brückenköpfe zu errichten, die sie vor der Sprengung des Damms
| nicht hatten.
|
| ▪️ Aufgrund der oben erwähnten Minengefahr (die Auswirkungen der
| Hydratation werden in etwa einem Dutzend Tagen nachlassen) ist es sehr
| unwahrscheinlich, dass im Rahmen der Gegenoffensive ein ukrainischer
| Angriff auf den linksufrigen Teil der Cherson-Verteidigung begonnen hat
| in den letzten Tagen.
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Alles in allem massive Nachteile für Russland, ohne dass mit der
Sprengung die Lage für die Ukraine in jeder einzelnen Frag besser
geworden wäre.




„FRIEDEN IN DER UKRAINE: Eine Debatte, die es nicht gibt."
https://www.youtube.com/watch?v=aORMH7CGrmQ

,----
| Die Buchpräsentation "Ukrainekrieg: Warum Europa eine neue
| Entspannungspolitik braucht" – ein Gespräch von Sandra Kostner und
| Stefan Luft – mit Günter Verheugen (Staatsminister a.D., Vizepräsident
| der Europäischen Kommission a.D.).
`----
Ist ein längerer frei gehaltener Vortrag von Verheugen, so ab Minute 11,
sehr lohnend.




-- https://friedenslage.blogspot.com/