Sonntag, 21. April 2024

Friedenslage am 21.04.2024 (17:59:36)

„Der Berliner Blob - Einseitigkeit und Gruppendenken kennzeichnen oft die
außenpolitische Sicherheitsblase. In Deutschland ist dies besonders
stark ausgeprägt."
https://www.ipg-journal.de/rubriken/aussen-und-sicherheitspolitik/artikel/der-berliner-blob-7455/
Über jene, die bei uns als Experten gelten. Wer davon einen besonders
nachdrücklichen Eindruck bekommen möchte:

„Folge #83 LIVE „Was wäre, wenn…" – Trump, die NATO und europäische
Atomwaffen. Wie wehrhaft sind wir?"
https://sicherheitspod.de/2024/04/21/folge-83-live-was-ware-wenn-trump-die-nato-und-europaische-atomwaffen-wie-wehrhaft-sind-wir/
Im ersten Teil „Was wäre, wenn Russland gewinnt" mancherlei Spekulation,
die damit endet, dass diese Politikwissenschaftler - was sich heute
alles so nennt - ihre Kapitulation vor der theorielosen und
empiriefreien Behauptung jener, die Osteuropawissenschaftler genannt
werden und sich auch so nennen, bekannt geben, Russland ginge es nicht,
wie es 2021 gesagt hat, um Sicherheit, gegenseitige Sicherheit, sondern
um die Wiederholung des uralten russischen Imperialismus. Diese
Behauptung ist öffentlich erst spät breit bekannt gemacht worden, weil
die russische Sicherheitsbehauptung bei alle jenen zieht, die sich immer
noch in der politischen und politikwissenschaftlichen Tradition des
europäischen Sicherheitsdenkens auf Gegenseitig aufhalten und ihre
Denkungsweise über die Ursachen dieses Krieges obendrein
außenpolitik-geschichtlich belegen können. Die Imperialismusbehauptung
kann dagegen einfach über alles geklebt werden, was der Russe an sich
und überhaupt so tut. Wenn sie mal am Fall nicht gezeigt werden kann,
ist sie damit nur noch tiefgründiger, weil geheimverschwörerisch
bewiesen. Ein Generalschlüssel für Demagogen.

Dieses Gespräch zwischen Weltvereinfachern sollte man sich antun.




„Die Sinnlosigkeit des Krieges in der Ukraine ist deutlicher geworden"
https://thehill.com/opinion/4593856-the-futility-of-the-war-in-ukraine-has-become-more-apparent/

,----
| Die große Tragödie des russisch-ukrainischen Krieges besteht darin, dass
| er sich letztlich als aussichtslos erweisen wird. Das wahrscheinliche
| Ergebnis – territoriale Anpassungen zu Moskaus Gunsten,
| Sicherheitsgarantien für die Ukraine und Russland – hätte im Vorfeld
| friedlich ausgehandelt werden können, wenn die Staats- und
| Regierungschefs das tatsächliche Kräfteverhältnis besser im Griff gehabt
| hätten oder mehr politischen Mut gehabt hätten. Die Kosten für eine
| gescheiterte Diplomatie belaufen sich bereits auf den Verlust von
| Hunderttausenden von Menschenleben und die Zerstörung von Eigentum im
| Wert von Hunderten von Milliarden Dollar.
|
| Es gibt viele Gründe, warum die Diplomatie gescheitert ist und warum sie
| nicht wiederbelebt wurde.
|
| Der russische Präsident Wladimir Putin, geblendet von messianischen
| Wahnvorstellungen über Russlands und seine eigene historische Mission,
| schätzte zunächst eine dramatische Demonstration russischer Macht über
| langwierige Diplomatie, um die geopolitische Neuorientierung der Ukraine
| nach Westen zu stoppen. Er war überzeugt, dass der Krieg kurz sein
| würde. Er hatte nichts als Verachtung für die ukrainische Führung
| übrig. Er dachte, die russischsprachigen Ukrainer würden seine Truppen
| als Befreier begrüßen. Er ignorierte die Entschlossenheit des
| Westens. Und er hat die Fähigkeiten seines eigenen Militärs maßlos
| übertrieben. Er prahlte einmal damit, dass er Kiew in zwei Wochen
| einnehmen könne. Sein imaginärer Blitzkrieg geht nun in sein drittes
| Jahr. Er trägt die moralische Verantwortung dafür, einen verheerenden,
| unnötigen Krieg vom Zaun gebrochen zu haben.
|
| Washington seinerseits dachte fälschlicherweise, es könne Putin
| abschrecken, indem es seine Pläne durch die kalibrierte Offenlegung
| sensibler Geheimdienstinformationen aufdeckt und den Westen dazu bringt,
| mit "lähmenden" Sanktionen zu drohen, sollte er einmarschieren. Aber sie
| weigerte sich standhaft, über das eine Thema zu sprechen, das sein
| Kalkül hätte ändern und der Diplomatie eine Chance geben können: die
| Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO. Es sei eine Frage des Prinzips,
| erklärte Washington. Sie würde weder die Politik der "offenen Tür" der
| NATO gefährden – das "Recht" eines jeden demokratischen europäischen
| Landes, eine Mitgliedschaft anzustreben – noch das Versprechen der NATO
| brechen, dass die Ukraine irgendwann beitreten würde, obwohl sie und
| ihre NATO-Verbündeten nicht die Absicht hatten, der Ukraine in
| absehbarer Zeit einen Beitritt zu gestatten.
|
| Während das Gemetzel in sein drittes Jahr geht, ist kein Ende in Sicht.
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„Lernen aus der Geschichte "Die wenigsten Kriege enden mit
Friedensverhandlungen""
https://www.n-tv.de/politik/Interview-mit-Joern-Leonhard-Die-wenigsten-Kriege-enden-mit-Friedensverhandlungen-article24868549.html
Sehr lesenswert.




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https://friedenslage.blogspot.com/