Sonntag, 12. Februar 2023

Friedenslage am 12.02.2023 (17:36:26)

„Jagd nach Kanonenfutter -- Ukraine: Hohe Verluste an der Front. Die
Rekrutierungskampagne wird verschärft"
https://www.jungewelt.de/artikel/444526.html
Wenn der Westen wirklich will, kann er mehr Militärmaterial stellen als
Russland. Krieg wird, die gleichen Qualitäten des Militärs angenommen,
durch die ökonomische und technische Potenz der kämpfenden Seiten
entschieden. Je länger der Krieg dauert, desto mehr kann sich dieser
Faktor als entscheidend herausstellen.

Kann. Muss aber nicht. Denn für einen Krieg braucht es Soldaten. In
diesem Punkt ist die Ukraine klar im Nachteil. Wenn die Nachrichten
stimmen, dann läuft bei ihr jetzt die deutsche Aktion „Heldenklau" vom
Winter 1944/45. Man könnte es als Zeichen des Endes deuten, gäbe es
nicht die Möglichkeit, Soldaten fremder Länder als Fremdenlegionäre oder
als reguläre Soldaten in die ukrainische Armee zu integrieren. Ob damit
eine Wende erzwungen werden kann oder ob der Krieg so nur verlängert
wird, kann jetzt niemand sagen.




Das Manifest:
https://www.change.org/p/manifest-f%C3%BCr-frieden
Ein Gegenmanifest
https://www.change.org/p/echte-solidarit%C3%A4t-mit-der-ukraine

Eine Kritik des Manifests von einem Großtwitterer mit
346.467 Followern
https://www.volksverpetzer.de/analyse/verhandlungs-mythen-ukraine/
Sehr dünne.


Was tun für Frieden in der Ukraine? Ein thread:
https://twitter.com/JohannesVarwick/status/1624427051611455489
https://threadreaderapp.com/thread/1624427051611455489.html
Von Johannes Varwick

Dagegen Carlo Masala
https://threadreaderapp.com/thread/1624447604393222146.html

,----
| Neben dem Punkt, dass alle die jetzt Verhandlungen sofort fordern a)
| keine Idee haben, wie man an den Verhandlungstisch bekommt, ohne dass
| es seinen territorialen Ansprüche (vorerst?) aufgibt und b) nur fordern,
| dass die halt auf Territorium verzichten muss,
`----
Stimmt schon, was man machen muss, damit richtige Verhandlungen
stattfinden, weiß keiner so genau. Deshalb wird in dem Manifest ja auch
nicht gefordert, auf ein russisches Verhandlungsangebot
einzugehen, sondern anzufangen, mit Verhandlungen mal anzufangen, die
Frieden zum Ziel haben, sich selbst mal einen Gedanken zu machen. -

Dass Masala - stellvertretend für alle Freunde der Waffenlieferungen -
diesen Vorwurf erhebt, ist nun nicht ohne Ironie, gehörte er doch zu
jenen, die im Juli 22 versprachen, mit Waffenlieferungen könne Russland
zu Verhandlungen veranlasst
werden. https://www.ispk.uni-kiel.de/de/aktuelles/volltexte/stellungnahme-deutscher-strategen

,----
| Die westliche Staatenwelt hat realistische Optionen, die es erlauben,
| den Wiederaufwuchs der bedrohlichen russischen Militärmacht zu begrenzen
| und der Ukraine eine militärische Position zu verschaffen, aus der
| heraus diese einen Waffenstillstand zu akzeptablen Bedingungen schließen
| kann. Es wäre gefährlich, in Defätismus zu verfallen und zu glauben, mit
| einer übereilten „diplomatischen Lösung" könnte man Frieden
| schaffen. Eine derartige Politik würde Putin signalisieren, dass
| militärische Invasionen mit Landgewinnen, der Auslöschung souveräner
| Staaten und geopolitischer Machterweiterung belohnt werden.
`----

Stattdessen hat Russland seine Kriegsziele erweitert, vier Bezirke aus
der Ukraine rausgeschntten, sich angeschlossen und sagt nun, dass
Verhandlungen die Anerkennung dieser „Realität"
voraussetzen. Waffenlieferungen haben unter politischen Gesichtspunkten
also das Gegenteil dessen erzielt, was mit ihnen versprochen wurden. Und
nun sind, aus westlicher Sicht, Verhandlungen erst recht
unmöglich. Etwas Selbstkritik wäre bei den Freunden der
Waffenlieferungen also hilfreich.

Abgesehen davon, das „Manifest" führt auf Twitter und in anderen Medien
zu solch durchgedrehten Reaktionen, dass man annehmen darf, dass die
Freunde der Waffenlieferungen mindestens schon ahnen, aber nicht wahr
haben wollen, wie die Lage ist.


Stellungnahme der Leiterin des Instituts für Frieden und Sicherheit an
der Uni Hamburg zum „Friedensmanifest" (Wagenknecht / Schwarzer)
https://www.n-tv.de/politik/Fuer-einen-gerechten-Frieden-article23910168.html
Nach diesem Text muss man sagen, wenn es da keine Reaktion gibt: Es gibt
keine Friedensforschung mehr.




„Sicherheitsexperte über die Ukraine„Die Frage ‚Land für Frieden' kann
sich in Zukunft stellen"" - Ischinger
https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/sicherheitsexperte-wolfgang-ischinger-ueber-die-ukraine-krise-und-friedens-strategien_id_185538264.html

,----
| „Aber bei der Entscheidung zwischen Krieg und Frieden muss man sich
| fragen, ob das Wünschbare auch machbar ist und wie wir der Ukraine
| helfen können, diese Abwägung zu treffen." Kiew müsse entscheiden, ob es
| den schnellen Wiederaufbau als Ziel priorisiere – um den Preis,
| vielleicht nicht alle Teile des früheren Territoriums wiederherstellen
| zu können. „Die Frage ‚Land für Frieden' kann sich in Zukunft vielleicht
| stellen."
`----
Sieht so aus, dass manche sich auf eine Niederlage der Ukraine
einstellen.




„Günter Verheugen: „Willentlich und wissentlich eine Linie überschritten" -
Der frühere EU-Kommissar erzählt von einer Zeit, in der es Dialog und
Kooperation mit Russland gab. Fast wäre ein eigenständiges Europa
gelungen."
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/guenter-verheugen-willentlich-und-wissentlich-eine-linie-ueberschritten-li.316010
Ohne Inhaltsangabe: Muss man gelesen haben, klärt mehr als 25
politikwissenschaftliche Texte.



Bemerkungen Dohnanyis zum Krieg
https://www.abendblatt.de/meinung/article237598027/klaus-von-dohnanyi-kolumne-erdbeben-tuerkei-syrien-krieg-ukraine-russland.html
Es gibt im Hamburger Abendblatt immer wieder leichte Anzeichen der
Distanz gegenüber der westlichen Ukraine-Politik. Nicht von
Dohnanyi. Während die Frankfurter Rundschau vollständig abgedriftet
ist. Anders als in der Raketenkrise der 1980er Jahre,



Der Seymour-Hersh-Text auf Deutsch
https://www.nachdenkseiten.de/?p=93548

Angaben zur Person Seymour Hersh
https://twitter.com/rosenbusch_/status/1623592380749193216

https://uebermedien.de/81322/von-guten-und-schlechten-anonymen-quellen/
Zu der Kritik, Hersh veröffentliche seine Quellen nicht.

--
https://friedenslage.blogspot.com/