Sehr verschiedene Szenarien zum weiteren Verlauf des
russisch-ukrainischen Kriegs. Hier wird angenommen, dass die Ukraine
weitere Fortschritte machen kann.
„Wenn sich der Nebel des Krieges lichtet … Die Lieferung der
Leopard-2-Panzer führt zu unkalkulierbaren Eskalationsrisiken – doch für
welches Ziel? Szenarien für den weiteren Kriegsverlauf."
https://www.ipg-journal.de/rubriken/aussen-und-sicherheitspolitik/artikel/wenn-sich-der-nebel-des-krieges-lichtet-6476/?utm_campaign=de_40_20230131&utm_medium=email&utm_source=newsletter
Anders dagegen: „US-Präsident bot Putin im Januar 20 Prozent der Ukraine
für Frieden an Nach einem Bericht der NZZ soll der CIA-Chef William
Burns Kiew und Moskau Mitte Januar einen Friedensplan unterbreitet
haben. Doch beide Seiten lehnten ab."
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/bericht-us-praesident-joe-biden-bot-wladimir-putin-20-prozent-der-ukraine-im-gegenzug-fuer-frieden-an-li.313482
,----
| „Das Angebot an Kiew habe gelautet: Frieden gegen Land, das Angebot an
| Moskau: Land gegen Frieden. Bei dem ‚Land' soll es sich um ungefähr 20
| Prozent des ukrainischen Territoriums gehandelt haben. Das ist etwa die
| Größe des Donbass. Beide Seiten, berichten die beiden Politiker, hätten
| abgelehnt. Die Ukrainer, weil sie nicht bereit sind, ihr Staatsgebiet
| teilen zu lassen, die Russen, weil sie davon ausgehen, den Krieg auf
| lange Sicht ohnehin zu gewinnen."
`----
https://www.nzz.ch/international/kampfpanzer-fuer-die-ukraine-wurde-olaf-scholz-ueberrumpelt-ld.1724136
Man erfährt es nicht genauer, aber es könnte sich um jene Gebiete
handeln, die Russland aktuell besetzt hält, oder um jene, die von
Russland neuerdings als Teil des eigenen Staatsgebietes beansprucht
werden.
Wie auch immer: Die USA sind im Prinzip bereit, größere Teile der
Ukraine wegzugeben. Das oft gehörte Argument, die USA und / oder die
Nato könnten nicht an Kiew vorbei über den Frieden verhandeln, schon gar
nicht Moskau ukrainisches Territorium anbieten, scheint nur für die
Öffentlichkeit zu gelten. Wenn die USA es als richtig ansehen, gehen sie
über elementare Interessen ihre Verbündeten und Helfer hinweg, wie schon
in Südvietnam oder in Afghanistan.
Die Regierungen der Nato-Staaten sollten sich darauf einrichten, dass
ihr „Engagement" in diesem Krieg im Zweifel vollständig gleichgültig
ist, gleich ob Materiallieferungen, Geldüberweisungen oder Einbußen
wegen der Wirtschaftssanktionen. Könnte sein, dass das alles egal
ist. -- Zurückhaltung wäre die richtige Folgerung.
Vor allem aber die aktuelle Aussage dieser Initiative: Man rechnet in
Washington nicht mit einem Sieg Kiews. Die Rand-Korporation hat es ja
gezeigt. Lieferungen können in erster Linie also nur den Krieg und damit
das Leid verlängern.
Aber irgendetwas ist im Gange: „Ein "unvollständiger Vorschlag""
https://english.ahram.org.eg/NewsContent/50/1201/487326/AlAhram-Weekly/Egypt/An-%E2%80%98incomplete-proposal%E2%80%99.aspx
,----
| Der Krieg in der Ukraine und die Verbesserung der bilateralen
| Beziehungen standen im Mittelpunkt des Treffens des ägyptischen
| Außenministers Sameh Shoukri mit seinem russischen Amtskollegen Sergej
| Lawrow in Moskau.
|
| Unter Bezugnahme auf eine Botschaft von US-Außenminister Antony Blinken,
| die Shoukri übermittelte und in der Russland aufgefordert wurde, die
| Aktionen in der Ukraine einzustellen, damit die Verhandlungen
| erfolgreich sein könnten, bezeichnete Lawrow sie als "unvollständigen"
| Vorschlag.
|
| Er fügte jedoch hinzu, dass sein Land "jeden ernsthaften Vorschlag für
| eine Lösung in der Ukraine begrüßt. Ich betone das Wort 'ernst', was
| bedeutet, dass es alle Aspekte des Themas umfasst", sagte Lawrow.
`----
Man kann nun natürlich rätseln, was Russland in den amerikanischen
Vorschlägen vermisst. Man darf aber auch vermuten, dass die Seiten
Schritte aufeinander zu machen.
Aber es gibt auch andere Stimmen aus den USA: „CIA-Direktor William
Burns: Die nächsten 6 Monate werden "kritisch" im Ukraine-Krieg sein"
https://www.cbsnews.com/news/cia-chief-william-burns-speaks-on-ukraine-war-vladimir-putin-iran-china/
,----
| "Putin, denke ich, wettet gerade, dass er die Zeit für ihn arbeiten
| lassen kann", sagte Burns. "Der Schlüssel wird in den nächsten sechs
| Monaten auf dem Schlachtfeld liegen, scheint es uns."
|
| "Putins Hybris zu durchbohren und deutlich zu machen, dass er nicht nur
| nicht in der Lage sein wird, in der Ukraine weiter voranzukommen,
| sondern mit jedem Monat ein immer größeres Risiko eingeht, das
| Territorium zu verlieren, das er bisher illegal von der Ukraine erobert
| hat", fuhr er fort. "Ich denke, diese nächste Periode wird absolut
| entscheidend sein."
`----
Vor Beginn oder im Anfang von Verhandlungen können die Kämpfe noch
heftiger werden, wie Kissingers Weihnachtsbombardements 1972 gezeigt
haben. -- Aber auch in diesem Text geht der US-Beamte nicht davon aus,
dass die ukrainische Seite in absehbarer Zeit auf dem Krieg Durchbrüche
erzielen wird.
Nun, letztlich aber: Unsereins blickt nicht wirklich durch. Hier und da
ein Informationsfetzen, der vielleicht das Gegenteil von Information
ist, sondern gerade Verwirrung erzeugen soll. Vielleicht hat dieses
Verhandlungsangebot auch nur die Aufgabe, Russland für zukünftige
Katastrophen vorsorglich die Schuld zu geben.
War in Istanbul ein Frieden in greifbarer Nähe? „Die
Verschwörungstheorie vom Friedensvertrag für die Ukraine"
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-krieg-die-verschwoerungstheorie-vom-friedensvertrag-18646774.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
Jetzt ist der Text hinter Paywall. Er widerlegt eine
„Verschwöungstheorie" mit einer Verschwörungstheorie. Hier der Artikel
einer ukrainischen Zeitung, der zum Ausgangspunkt aller Texte und
Überlegungen wurde:
https://www.docdroid.net/OIbSerc/220505-von-der-kapitulation-zelenskyjs-zur-kapitulation-putins-der-verlauf-der-verhandlungen-mit-russland-pdf
Dieses hier „Der Rückzug von Kiew, Butscha und Boris Johnson: Woran die
ersten Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland
scheiterten" https://www.nachdenkseiten.de/?p=91561 scheint eine
plausible Darstellung zu sein.
„Frieden für die Ukraine: Mehr Lula wagen!-- Brasiliens Präsident Lula
da Silva will einen Friedensclub gründen. Deutsche Journalisten
reagieren mit Unterstellungen darauf. Ein Gastbeitrag von Johannes
Varwick."
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/frieden-fuer-die-ukraine-mehr-lula-wagen-li.313631
,----
| Der frisch gewählte brasilianische Präsident Lula da Silva bietet sich
| als Vermittler im Ukraine-Krieg an und regt an, einen „Friedensclub" zu
| gründen. Der Krieg sei an einem Punkt angekommen, an dem keiner mehr
| seine Maximalziele erreichen könne. Es sei notwendig, eine Gruppe von
| Ländern zu bilden, die stark genug sei und respektiert werde, um sich
| mit Russland und der Ukraine an einen Verhandlungstisch zu setzen. Neben
| Brasilien erwähnt er China, Indien und Indonesien – diejenigen Staaten,
| die zwar mehr oder weniger scharf den russischen Angriffskrieg
| verurteilen, sich aber weder an den westlichen Sanktionen noch an
| Waffenlieferungen beteiligen.
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Der Artikel rief heftige Reaktionen auf Twitter hervor, die bis zu
persönlichen Angriffen gingen. Ihm wird dieses Aufruf
https://www.johannes-varwick.de/rauf/AUFRUF_Raus-aus-der-Eskalationsspirale_05122021-3.pdf
einfach nicht verziehen.
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https://friedenslage.blogspot.com/