Mittwoch, 26. April 2023

Friedenslage am 26.04.2023 (20:57:51)

„Exklusiv mit Top-Berater von Lula: Brasilien und China nähern sich an,
setzen auf Partnerschaft, multipolare Welt"
https://www.globaltimes.cn/page/202304/1289218.shtml
Ein Interview der sozusagen amtlichen chinesischen Auslandszeitung mit
einem Mitarbeiter des brasilianischen Präsidenten Lula

,----
| GT: Welche Art von Kommunikation hatten Sie mit der chinesischen Seite
| in der Ukraine-Frage? In welchen konkreten Bereichen können Brasilien
| und China in der Ukraine-Frage zusammenarbeiten?
|
| Amorim: Ich selbst hatte Gespräche mit Wang Yi. Ich denke, wir haben
| sehr ähnliche Ansichten. Wir versuchen nicht, eine Seite gegen die
| andere zu bevorzugen, und wir versuchen nicht, uns mit einem
| ideologischen Kreuzzug zu befassen. Wir wollen dem Frieden helfen. Wir
| haben den Vorschlag Chinas gesehen, der Prinzipien und Maßnahmen
| hat. Und wir schlagen auch vor, dass sich mehr Länder engagieren
| sollten, Länder, die ein legitimes Interesse am Frieden haben und die
| sich nicht zu sehr engagieren, weder wirtschaftlich noch emotional oder
| politisch.
|
| GT: Könnten Sie uns mehr Einzelheiten über Brasiliens Plan zur Förderung
| der politischen Lösung der Ukraine-Frage mitteilen?
|
| Amorim: Wir wissen, dass es keine magische Lösung gibt. Man muss einen
| Fahrplan für den Frieden zeichnen. Aber der erste Schritt besteht darin,
| die Länder davon zu überzeugen, dass sie nach Frieden suchen
| müssen. Sobald sie eine Bereitschaft zum Dialog haben, gibt es viele
| Ideen, wie z.B. die Einbeziehung einer Gruppe von Ländern oder sogar
| das, was sie Annäherungsgespräche nennen, denn manchmal kann es für
| einen Russen schwierig sein, mit einem Ukrainer zu sprechen oder
| umgekehrt. Aber sie könnten mit China reden und China kann dann mit der
| Ukraine reden, oder sie können mit Brasilien reden und Brasilien kann
| mit Russland reden oder umgekehrt. Das sind Ideen, wie man damit umgehen
| kann.
|
| Was wir bisher getan haben, ist zu diskutieren, um den Grad der
| Bereitschaft zu sehen, den Dialog zu beginnen. Wir freuen uns, dass auch
| der französische Präsident Emmanuel Macron mehr oder weniger in diese
| Richtung geht. Ich denke, wenn man zum Beispiel China, Frankreich und
| Brasilien hat, die sich für den Frieden einsetzen, kann man auch andere
| Länder haben. Das wäre eine sehr positive Sache, denn es ermöglicht uns
| einen Dialog mit beiden Seiten, mit der Ukraine und ihren Verbündeten
| und mit Russland.
|
| GT: Sie haben vor nicht allzu langer Zeit Russland besucht und auch mit
| französischen Politikern in Paris gesprochen. Auf der Grundlage der
| Informationen, die Sie von den Besuchen erhalten haben, inwieweit sind
| Moskau und Europa oder die NATO bereit, bestimmte Zugeständnisse für
| Friedensgespräche zu machen?
|
| Amorim: Ich weiß nicht, welche Zugeständnisse sie machen können. Ich
| denke, es wäre wichtig, dass sie darüber diskutieren. Manchmal ist man
| in einer Situation, in der man keinen Ausweg sieht. Aber selbst wenn Sie
| ein wenig Licht sehen, müssen Sie sich dafür entscheiden. Ich habe den
| Eindruck, dass es möglich ist, aber es muss noch getestet werden, um
| eine Lösung zu finden. Vielleicht wird es keine endgültige Lösung
| sein. Vielleicht wird es eine provisorische Lösung geben. Manche Fragen
| brauchen Zeit, um vollständig gelöst zu werden. Aber das Wichtigste ist,
| eine Grundlage zu haben, die die Einstellung der Feindseligkeiten
| ermöglicht.
|
| Sobald Sie die Feindseligkeiten eingestellt haben, können Sie weiter
| diskutieren. Ihr müsst nicht sehen, was der ideale Frieden ist, sondern
| was der mögliche Frieden ist. Ich denke, das ist es, was wir versuchen
| werden.
`----



„Deutschlands neue Rolle unabhängig vom Westen von Pankaj Mishra"
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland-rolle-politik-international-terrax-pankaj-mishra-kolumne-100.html
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| Weniger Respekt gegenüber westlichen Demokratien
|
| Das kulturelle Prestige und die moralische Wertschätzung, die Ländern
| wie den USA und England früher entgegengebracht wurden, hat deutlich
| abgenommen - nach all dem, was dort in den vergangenen zehn Jahren unter
| Politikern wie Donald Trump oder Boris Johnson geschehen ist. In Asien
| und Afrika finden diese Staaten kein Gehör mehr, wenn diese von
| Demokratie oder vom Kampf gegen die Autokratien, wie Russland und China,
| sprechen. Immer weniger Menschen wollen von dieser Entwicklung hören. Im
| Gegenteil: Sie wird zunehmend infrage gestellt.
`----
Deutschland soll es richten. Ob das klappt?



„Augen zu und rein: Deutschland im Krieg
Der Ukraine-Krieg wird routinemäßig als Konfrontation zwischen
Autoritarismus und Demokratie dargestellt. Wolfgang Streeck erklärt,
worum es tatsächlich geht: die Neuordnung des globalen
Staatensystems.Von Wolfgang Streeck"
https://jacobin.de/artikel/augen-zu-und-rein-deutschland-im-krieg-ukraine-krieg-wolfgang-streeck/

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| Frankfurt, so Goethe einst über seine Heimatstadt, »stickt voller
| Merkwürdigkeiten«. Gleiches kann man heute über Berlin und Deutschland
| insgesamt sagen. Bizarre Dinge geschehen, unter strenger Kontrolle ihrer
| öffentlichen Wahrnehmung, ja Sichtbarkeit durch eine solide Koalition
| zwischen den Parteien der willigen Mitte und den Medien, erstaunlich
| wirksam unterstützt durch zivilgesellschaftliche Selbst- und
| Unter-uns-Zensur. Vor den Augen des Betrachters verwandelt sich eine auf
| den ersten Blick demokratisch regierte mittelgroße Regionalmacht in eine
| transatlantische Dependance der großen amerikanischen Kriegsmaschinerie,
| ...
`----
Eine sehr lesenswerte Analyse der Blind- und Fehlstellen in der
deutschen Diskussion, die eigentlich schon keine mehr ist.

,----
| Zu den wunderlichsten Entwicklungen des ersten Kriegsjahres gehört die
| bedingungslose Adoption durch die deutsche Öffentlichkeit – Politik,
| Medien und »Zivilgesellschaft« – von Kriegszielen, die Deutschland nicht
| kennt und auf die es weder Einfluss hat noch, nach verbreiteter
| deutscher Überzeugung, haben sollte. Deutschland fordert den »Sieg« der
| Ukraine und überlässt es anderen zu definieren, insbesondere dem Bündnis
| zwischen den Regierungen der Ukraine und der USA, worin dieser genau
| bestehen soll ... . Hierauf Einfluss zu nehmen, etwa
| durch die verpönte »Diplomatie«, verbietet sich aus zwingenden, nämlich
| moralischen Gründen, ungeachtet dessen, dass es von den operativ
| verfolgten Kriegszielen abhängt, wie lange der Krieg dauern, welche von
| »Europa« – also überwiegend von Deutschland und jedenfalls nicht von den
| USA – auszugleichende Schäden er hinterlassen und was er an Zerstörungen
| außerhalb der Grenzen der Ukraine, auch etwa in Deutschland, anrichten
| wird. Die Entscheidungen, von denen dies abhängt, sollen allein in den
| Händen von Selenski und Biden bzw. ihren jeweiligen Apparaten liegen
| dürfen; was sie und nur sie wollen, soll für Deutschland moralisches
| und politisches Gebot sein, auch wenn davon – man denke an den
| Unterschied zwischen Minsk II und einem Endsieg mit Regimewechsel –
| Leben und Tod nicht nur in der Ukraine abhängen können.
|
| Was steht hinter der faktischen Übertragung der Regierungsgewalt von
| Deutschland über Deutschland an die Führungen der USA und der Ukraine?
`----



„DER LANGE WEG ZUM FRIEDEN. RUSSISCH-UKRAINISCHE KRIEGSSZENARIEN - Adam Eberhardt
Dienstag, 13. April 2023"
https://wei.org.pl/en/2023/news/aeberhardt/the-long-path-to-peace-russian-ukrainian-war-scenarios/
Was man in Polen diskutiert, als notwendig ansieht.
,----
| Um ein Szenario der russischen Niederlage im laufenden Krieg zu
| zeichnen, ist es daher notwendig, eine komplexe These aufzustellen, dass
| der letztendliche militärische Erfolg der Ukraine allein, bestehend aus
| einer erfolgreichen Gegenoffensive und der Befreiung eines Teils der
| besetzten Gebiete, den Krieg nicht beenden und Putin nicht dazu bringen
| wird, seine Niederlage anzuerkennen. Eine interne Krise in Russland ist
| notwendig, wenn auch nicht unbedingt eine hinreichende Bedingung für den
| Sieg der Ukraine, der letztendlich die Entschlossenheit des Kremls
| (Putins Nachfolger und nicht Putin selbst) erschöpfen wird, seine
| Aggression gegen die Ukraine fortzusetzen. ...
|
| Der Sieg der Ukraine in diesem Krieg erfordert daher die gleichzeitige
| Erfüllung mehrerer Bedingungen: militärische Erfolge an der Front, die
| Sicherung nachhaltiger militärischer und finanzieller Unterstützung
| durch westliche Länder, Turbulenzen in der russischen Elite (vermutlich
| mit einem Präsidentenwechsel) und die Destabilisierung der politischen
| Situation in Russland, was die bisherigen Gewinn- und Kostenberechnungen
| im Zusammenhang mit der Fortsetzung des Krieges verändern wird.
|
| Der Sieg der Ukraine und damit die dauerhafte Aufrechterhaltung der
| Souveränität (auch auf Kosten einiger territorialer Verluste) wird einen
| langen, schmerzhaften Prozess der Entimperialisierung Russlands, seiner
| Eliten und seiner Gesellschaft erfordern.
`----
Letztlich geht es um die vollständige Zerschlagung Russlands.



„Kampfschwimmer bekommen keine neuen Schlauchboote"
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/verteidigungsministerium-storniert-auftrag-keine-neuen-schlauchboote-fuer-die-kampfschwimmer-a-c8762356-1be6-4f20-8f95-5f8deda570d1
Der Grund ist nicht fehlendes Geld, sondern dass der Lieferant die
technischen Anforderungen nicht erfüllen kann oder will.
--
https://friedenslage.blogspot.com/

Donnerstag, 20. April 2023

Friedenslage am 20.04.2023 (13:03:22)

„Das Ende des Westens
Der Krieg gegen die Ukraine zeigt, Europas Politiker und Meinungsmacher
haben keine Ahnung von den Sichtweisen und Erwartungen des Globalen
Südens."
https://www.ipg-journal.de/regionen/global/artikel/das-ende-des-westens-1-6647

Blöde Überschrift, wichtiger Artikel:

,----
| Der Grund für die Ablehnung ist leicht zu verstehen: Die Behauptung, die
| NATO-Staaten und ihre Verbündeten seien „die Stimme der internationalen
| Staatengemeinschaft, die eine regelbasierte Ordnung respektiert", ist
| schlicht und einfach unzutreffend. Für Deutschland bedeutet der Krieg in
| der Ukraine eine „Zeitenwende" – für den Globalen Süden nicht.
|
| Wir müssen nicht bis zu den Gräueltaten der Kolonialzeit zurückgehen, um
| zu verstehen, dass man die moralische Überheblichkeit, mit der der
| Globale Süden kritisiert wird, weil er sich eine eigene Meinung erlaubt,
| durchaus mit Skepsis betrachten darf. Immerhin reden wir hier von den
| gleichen Ländern, die bedenkenlos ohne UN-Mandat Belgrad bombardiert
| ...
`----

In Deutschland ist das alles vergessen: Vom Krieg um den Kosovo bis zum
schmählichen Abzug aus Afghanistan. Der Krieg Russlands in der Ukraine
scheint für große Teile unserer Öffentlichkeit, ja die weit überwiegende
Mehrheit, in einer Hinsicht eine Erlösung: endlich mal mit den USA auf
der richtigen Seite stehen! Da darf man alles verzeihen, vor allem sich
selbst: Nichts gegen den Überfall auf Jugoslawien gesagt zu haben,
nichts gegen den Nato-Krieg gegen Libyen, nichts gegen die Bundeswehr in
Afghanistan, obwohl jeder wusste, dass das alles nicht rechtens
ist. Dieser Krieg ist - so gesehen - eine Generalabsolution für die USA,
die Nato und die deutsche Außenpolitik, jedenfalls für jene in
Deutschland, die immer mit dabei sein wollten.

Um so schmerzlicher die Erfahrung, dass all dieses außerhalb der
Nato-Welt nicht nur nicht vergessen ist, sondern bei der Betrachtung der
gegenwärtige Lage mit herangezogen wird, sogar den Maßstab gib und der
Krieg in der Ukraine, der in seiner jetzigen Form und Ausdehnung auf
Russlands Angriff zurück geht, als US-Krieg gesehen wird. Unter
Berücksichtigung der Vorgeschichte des Kriegs ist das ja auch nicht gar
so falsch.




„Sozialdemokratische Zeitenwende - SPD-Grundsatzpapier fordert eine
„militärische Führungsrolle" zum "Schutz" der „regelbasierten Ordnung" "
https://www.imi-online.de/2023/04/19/sozialdemokratische-zeitenwende/

,----
| Hauptgegner Russland: Was die Gegner anbelangt, wird es wenig
| überraschen, dass Russland hier an erster Stelle genannt wird. Der
| „revisionistische und imperialistische" Charakter der russischen Politik
| zwinge zu einer Neubewertung. Mag man mit dieser Einschätzung eventuell
| sogar noch mitgehen, trifft dies für die Schlussfolgerungen sicher nicht
| mehr zu. Wie in einem später von SPD-Chef Lars Klingbeil vorgelegten
| Papier zur neuen SPD-Ostpolitik[18], wird auch schon hier jedem Versuch
| einer künftigen Annäherungspolitik auf unabsehbare Zeit eine klare
| Absage erteilt: „Das wird erst dann funktionieren, wenn auch Russland
| wieder ein Interesse daran hat und Grundprinzipien der regelbasierten
| Ordnung anerkennt. Klar ist: Solange sich in Russland nichts fundamental
| ändert, wird die Sicherheit Europas vor Russland organisiert werden
| müssen." (SAWU: S. 17[19]) Im Kern verabschiedet sich die Partei damit
| endgültig von der Ostpolitik brandtscher Prägung: „Klarer kann man sich
| von der eigenen Russland-Politik der Vergangenheit kaum distanzieren",
| fasste die Stuttgarter Zeitung die diesbezüglichen Passagen
| zusammen.[20]
`----
https://www.spd.de/aktuelles/detail/news/sozialdemokratische-antworten-auf-eine-welt-im-umbruch/23/01/2023/
Lasst alle Hoffnung fahren ...





„Rede beim Ostermarsch in München, 8.4.2023 von: Tobias Pflüger"
https://www.imi-online.de/2023/04/11/rede-beim-ostermarsch-in-muenchen-8-4-2023/



--
https://friedenslage.blogspot.com/

Montag, 10. April 2023

Friedenslage am 10.04.2023 (21:16:43)

Russische Sicht auf einen Frieden
https://twitter.com/RusBotschaft/status/1643565545470525440

,----
| Der stellvertretender Außenminister der Russischen Föderation Michail Galusin:
|
| Wir sind offen für vernünftige Vorschläge zur friedlichen Konfliktlösung
| in der Ukraine und machen aus unserer Herangehensweise kein
| Geheimnis. Wir sind der Auffassung, dass ein umfassender, fairer und
| nachhaltiger Frieden in der Ukraine und in Europa möglich ist, wenn
| ukrainische bewaffnete Einheiten Kampfhandlungen eingestellt haben, der
| Westen mit den Waffenlieferungen aufgehört hat und ausländische Söldner
| abgezogen worden sind.
`----
Den Rest bitte selbst lesen, damit kommt man nicht voran.

Medwedew zur Ukraine
https://twitter.com/MedvedevRussiaE/status/1644669039095037953
Auch wieder nur ein Auszug:

,----
| 5. Russia doesn't need Ukraine. A threadbare quilt, torn, shaggy, and
| greasy. The new Malorossiya of 1991 is made up of the artificially cut
| territories, many of which are indigenously Russian, separated by
| accident in the 20th century. Millions of our compatriots live there,
| harassed for years by the Nazi Kiev regime. It is them who we defend in
| our special military operation, relentlessly eradicating the enemy. We
| don't need unterukraine. We need Big Great Russia.
|
| 6. Finally, its own citizens don't need the Nazi-headed Ukraine. That's
| why out of 45 million people there're only some 20 million remaining.
`----

„Lawrow zu Friedensgesprächen: Russland fordert eine "neue Weltordnung""
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/lawrow-neue-weltordnung-ukraine-krieg-russland-100.html

,----
| Russlands Außenminister Sergej Lawrow hält Friedensgespräche zur
| Beilegung des Ukraine-Kriegs nur im Zuge einer "neuen Weltordnung" ohne
| eine Vorherrschaft der USA für möglich. Verhandlungen müssten russische
| Interessen berücksichtigen, sagte er am Freitag bei einem Besuch in der
| Türkei.
|
| Es geht um die Prinzipien, auf denen die neue Weltordnung basieren wird.
`----

Damit wird das alles nichts. Die Ultimaten, die Russland im Dezember
2021 den USA und der Nato gestellt hat „Ihr stellt alles zurück und
verhandelt mit uns, oder es gibt _militärisch-technische_ Maßnahmen!"
zeigten schon damals eine massive Selbstüberschätzung. Auch der
Kriegsverlauf hat gezeigt, dass Russlands Möglichkeiten und Erfolge
begrenzt sind. Allmählich wäre eine Tonlage angesagt, die zeigt, dass
Russland daraus die Lehren zieht. So weiter mit dem Kopf durch die Wand,
das wird nicht gelingen. -- Russland muss Vorschläge entwickeln, mit
denen die Staaten und die Menschen leben können.



Alexander Graef über John Mearsheimer
https://twitter.com/alxgraef/status/1561627288642404352
Mearsheimer hat in etlichen Publikationen auf die politische
Verantwortung des Westens für den Krieg in der Ukraine hingewiesen. Er
wird deshalb auch von westlichen Politikwissenschaftlern heftig
abgelehnt. Merkwürdigerweise scheint es keine Kritik aus dieser Ecke zu
geben, die sich am realen Geschehen orientiert, die Kritik ist wohl eher
prinzipieller methodischer Natur, eine Ausweichstrategie. Graef (IFSH)
beschäftigt sich in einer längeren Tweet-Folge mit dieser Art von Kritik
und weist sie zurück.



Argumentationen aus der SPD
https://mehr-diplomatie-wagen.de/argumente/




„9. April 2022: Als Boris Johnson Selenskyj überredete, sich nicht mit
Putin zu einigen"
https://exxpress.at/9-april-2022-als-boris-johnson-selenskyj-eine-einigung-mit-putin-ausredete/
Ein Versuch einer Rekonstruktion



--
https://friedenslage.blogspot.com/

Mittwoch, 5. April 2023

Friedenslage am 05.04.2023 (12:58:42)

Biden's Private Ukraine Deadline
The D.C. foreign policy establishment is growing restless as the Biden
White House resists calls to articulate a more specific strategy if
Ukraine fails to make significant gains by the fall.
https://puck.news/bidens-private-ukraine-deadline/
Kurz gesagt: Wenn die ukrainische Frühjahrsoffensive keinen Erfolg
bringt, wird man sich - unter Mühen - in Washington darauf einrichten,
dass der Krieg irgendwie mit einem Patt und/oder Verhandlungen bei den
jetzigen Frontverläufen einrichtet.



„Warum der Westen Angst vor dem Sieg der Ukraine hat"
https://www.fr.de/politik/essay-ukraine-westen-eu-deutschland-krieg-russland-geschichte-kolonialisierung-osteuropa-zr-92155422.html

,----
| Da sich Europa leider bereits im Krieg befindet, wird der Westen
| unweigerlich entschlossener und direkter handeln müssen. Im Moment zieht
| Europa es vor, zu glauben, dass sich der Krieg in seiner jetzigen Form
| hinziehen wird, bei der es keine Bodentruppen von anderen westlichen
| Nationen gibt. Die eigentliche Wahl, vor der der Westen derzeit steht,
| lautet jedoch, entweder unverzüglich alle ihm zur Verfügung stehenden
| militärischen, politischen und wirtschaftlichen Mittel einzusetzen, um
| die russischen Aggressoren zu besiegen und die Grenzen der Ukraine
| wiederherzustellen, oder erst dann zu intervenieren, wenn sich diese
| Aggression anderswo ausgeweitet hat und Osteuropa erneut zum
| Schlachtfeld geworden ist.
`----
Ein viel verbreiteter Text aus Kiew. Viel Geschwafel, kurzer Inhalt: Die
USA müssen Europa dazu bringen, Seite an Seite mit der Bandera-Ukraine
Krieg gegen Russland zu führen, bis es aufgelöst werden kann.




„Eine Kritik am Text Frieden schaffen. Europas Verantwortung für eine
gemeinsame Sicherheit von Michael Müller, Peter Brand und Reiner Braun
aus Sicht der Osteuropäischen Geschichte"
https://bonndoc.ulb.uni-bonn.de/xmlui/handle/20.500.11811/10732
Von der Uni Bonn Osteuropa Geschichte. Lesenswert. Weil erschreckend
dilettantisches Geschwätz. Sieht so aus, dass von dieser Wissenschaft
kaum was Substantielles zu erwarten ist. - In der Sache sind diese Leute
nicht ernst zu nehmen. Jedoch: Sie inszenieren sich als Experten und
werden auch so von großen Teile der Öffentlichkeit wahrgenommen.



„Viele Staaten stellen sich nicht gegen Russland – das verleiht ihnen
Macht und Autonomie Sie sanktionieren Russland nicht – und auf einmal
bemüht sich der Westen um sie: Die neue Macht der Mittelmächte zwingt
auch die deutsche Außenpolitik zu einem Strategiewechsel."
https://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/geoeconomics/kolumne-geoeconomics-viele-staaten-stellen-sich-nicht-gegen-russland-das-verleiht-ihnen-macht-und-autonomie/29066164.html
Ein Text von Claudia Major, die nicht begreifen kann, warum die Welt -
wenn es praktisch wird - den Westen nicht gegen Russland unterstützt.




„31. März 2023 15:00
Das Konzept der Außenpolitik der Russischen Föderation"
https://www.mid.ru/en/foreign_policy/fundamental_documents/1860586/
Der Text erinnert an die langen Texte zur sowjetischen Außenpolitik aus
der Breschnew-Zeit.



„Das Zielbild für die Marine ab 2035"
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/marine/aktuelles/zielbild-marine-2035-5600748

,----
| Zugleich verändern technische Neuerungen die Bedingungen im maritimen
| Operationsraum massiv. Neue Unterwasser-Sensorik, umfassen- de land-,
| luft- und weltraumgestützte Aufklärung machen das Gefechtsfeld zunehmend
| gläsern. Aus den resultierenden großen Datenmengen erzeugen komplexe
| ITInformationstechnik-Systeme, künftig auch mit Hilfe Künstlicher
| Intelligenz, umfassende Lagebilder.
|
| Das geht einher mit leistungsstarken Waffensystemen potentieller Gegner,
| die teils äußerst schwer abzuwehren sind. Für Reaktionen zur Abwehr
| bleibt immer weniger Zeit. Weil deswegen mit zusätzlichen Ausfällen im
| Gefecht zu rechnen ist, unterstreicht das den Wert von Quantität – die
| Masse machts.
|
| Zugleich steigt durch die technische Entwicklung die Bedrohung im
| Gefecht derart, dass eigene Soldatinnen und Soldaten dieser Bedrohung
| nur im unbedingt erforderlichen Maß ausgesetzt werden sollen. Der Trend
| geht damit eindeutig hin zu unbemannten Systemen, die sich in einem
| teilstreitkräfte-gemeinsamen Netzwerk einsetzen lassen.
`----

1. Aufrüstung, damit man 2. jederzeit so tun kann, als sein man schon im
Krieg mit Russland. 3. Rüstungskontrolle ist so nicht nur nicht mehr
möglich, sie wäre schädlich.



„Eckernförde: Befehlshaber Flotte stellt neue KSM-Einheiten auf"
https://marineforum.online/eckernfoerde-befehlshaber-flotte-stellt-neue-ksm-einheiten-auf/
Ein weiteres Kommando-Spezialkräfte der Marine in Eckernförde.



Kennt inzwischen jeder, der diesen Blog liest.
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/frieden-fuer-die-ukraine-ein-friedensappell-aus-der-mitte-der-gesellschaft-li.332707
Hysterische Reaktionen, die sich bemerkenswerterweise vor allem am
Alter der Unterzeichner festmachen. Inhaltliche Auseinandersetzung
inzwischen bei Null. Zum einen können die Befürworter der
Waffenlieferungen bislang auf Null politische Erfolge verweisen, müssen
aber ein paar 100.000 Tote in der Verlängerung des Kriegs verschweigen,
sie sind also unter erheblichem Druck, zum anderen müssen die Reihen
angesichts der erwarteten ukrainischen Frühjahrsoffensive und ihrer
erhofften Erfolge geschlossen werden, da darf nichts wackeln.



Für etwas Theorie, lesenswert:
Russlands neue Strategie im Ukraine Krieg – wo führt sie hin? Joachim
Krause:
https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/sirius-2023-1005/html
Taugt die realistische Theorieschule zur Erklärung des russischen Kriegs
gegen die Ukraine? Johannes Varwick:
https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/sirius-2023-1007/html
Die Theorie zum Krieg? Klassischer Realismus, Strategie und Russlands Angriffskrieg
Maximilian Terhalle:
https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/sirius-2023-1008/html


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