Mittwoch, 2. November 2022

Friedenslage am 02.11.2022 (16:39:45)

„Der Ukraine-Krieg wird mit Verhandlungen enden Jetzt ist nicht die Zeit
für Gespräche, aber Amerika muss die Grundlagen schaffen"
https://www.foreignaffairs.com/ukraine/ukraine-war-will-end-negotiations
Man kann den Artikel so zusammenfassen: Wir ärgern die Russen, so lange
es geht. Dann schicken wir Kiew die Rechnung

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| Von Emma Ashford
| 31. Oktober 2022
|
| Auch wenn ein Verhandlungsende des Krieges heute unmöglich
| erscheint, sollte die Biden-Regierung beginnen, sowohl öffentlich als
| auch gegenüber ihren Partnern die schwierigen Fragen aufzuwerfen, die
| ein solcher Ansatz mit sich bringen würde. Sie muss den richtigen
| Zeitpunkt durchdenken, um auf Verhandlungen zu drängen, und an welchem
| Punkt die Kosten für die Fortsetzung des Kampfes die Vorteile
| überwiegen werden. ...
|
| Putin hat sich entschieden, erhebliche neue Risiken einzugehen, anstatt
| nachzugeben, was darauf hindeutet, dass dieser Krieg nicht durch
| einfache russische Kapitulation enden wird. Obwohl diese Risiken vorerst
| überschaubar erscheinen, könnte die Zeit kommen, in der Verhandlungen
| notwendig sind, um eine Katastrophe zu verhindern. ...
|
| In Wirklichkeit ist die Frage nicht, ob Verhandlungen notwendig sind, um
| den Krieg zu beenden, sondern wann und wie sie sich entwickeln sollten. ...
|
| Einige Punkte sind nicht verhandelbar. An erster Stelle stehen die
| Souveränität der Ukraine und der Schutz der ukrainischen Bürger,
| insbesondere derjenigen, die das russisch besetzte Gebiet verlassen
| wollen. Aber es gibt noch andere Themen, bei denen Flexibilität möglich
| ist. Endgültige territoriale Grenzen können beispielsweise teilweise
| durch militärische Gewinne vor Ort bestimmt werden. Die politischen
| Entscheidungsträger sollten sich nicht unwiderruflich dem Status quo vor
| dem 24. Februar oder sogar vor 2014 widmen. Eine territorial kompaktere
| Ukraine, die von der Krim und einem Teil des Donbas befreit ist – die
| beide pro-russische Bevölkerungen haben – könnte stabiler und
| verteidigungsfähiger sein.
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Die westlichen Unterstützer der Ukraine haben bekanntlich in Madrid kein
eigenes Kriegsziel formuliert: Die Ukraine kriegt, was sie haben will,
und dann sehen wir weiter. Ein riskantes Vorgehen, dazu
https://www.leps.de/2022/08/16/vorbereitung-zu-einem-vortrag/#orgf2d6f48
Man weiß nicht, was passiert / passieren wird und man kann den anderen
nicht wirklich vertrauen. Deshalb ist es sinnvoll, sich auf
unvorhersehbare zukünftige Entwicklungen vorzubereiten. Der ukrainischen
Regierung wird man eines Tages möglicherweise gut zureden müssen, dass
man ihre Interessen und ihre Wünsche doch nicht so ganz ernst nehmen
kann. (Haben die USA ja Erfahrung drin: Saigon und Kabul hat man auch
einfach sitzen lassen, als man sich dort nicht mehr „engagieren"
wollte.)

Zu einem dauerhaften Frieden wird man so nur per Zufall kommen: Wenn
dann die neuen Grenzen mit den Wünschen der dort lebenden Menschen
übereinstimmen sollten und wenn die Staatlichkeit, die dann über den
Menschen regiert, nach ihren Wünschen herrscht.

Kann alles sein, kann alles nicht sein ...


„Top-Diplomat Ischinger im Interview: Das braucht es für
Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg"
https://www.schwaebische.de/ueberregional/politik_artikel,-top-diplomat-ischinger-im-interview-diese-voraussetzungen-braucht-es-fuer-friedensverhandlungen-_arid,11570467.html

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| Und wie könnte eine Nachkriegs-Ukraine aussehen?
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| Aus der Sicht der Ukrainer wäre natürlich das beste Ergebnis die
| Zurückeroberung der Befreiung sämtlicher besetzter Gebiete
| einschließlich der Krim. Wenn sie dazu imstande sind, würde ich sagen:
| prima. Dieses Ziel sollten wir weiter unterstützen! Aber wenn man
| realistisch ist, dann wird möglicherweise entlang irgendeiner Linie eine
| Grenze gezogen werden, die dann de facto eine gewisse Teilung der
| Ukraine zur Folge hat.
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Man beginnt, sich einzurichten.



Journalisten und Krieg
https://uebermedien.de/77678/solidaritaet-mit-der-ukraine-darf-kein-filter-fuer-nachrichten-sein/




„Polen träumt vom Aufbau der größten Armee Europas vor dem Hintergrund
des russischen Krieges gegen die Ukraine"
https://theconversation.com/poland-dreams-of-building-europes-largest-army-against-backdrop-of-russias-war-against-ukraine-192580

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https://friedenslage.blogspot.com/