Montag, 14. Oktober 2019

Friedenslage am 14.10.2019 (13:36:06)

Friedenslage heute



https://www.infosperber.ch/Artikel/Politik/Syrien-Turkei-Invasion-Kurden-Rojava-Flucht

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| «Wir haben Verständnis für die legitimen Sicherheitsbedenken der
| Türkei», sagte zum Beispiel der Generalsekretär der NATO Jens
| Stoltenberg. Sein Aufruf an «alle Parteien, Aktionen zu meiden, die zu
| einer weiteren Destabilisierung führen», muss sich in den Ohren der
| Menschen in Rojava masslos zynisch anhören. Der NATO-Generalsekretär
| hofft offenbar mit seiner «Appeasement-Politik» das gereizte
| NATO-Mitglied Türkei zu beschwichtigen und, wie es so oft in den
| NATO-Kreisen heisst, damit zu verhindern, dass die Türkei noch tiefer in
| den Schoss Russlands gerät. Und dennoch: darf man eine Aggression
| einfach schönreden? Die Grenzen eines Nachbarlandes ohne dessen
| ausdrückliche Billigung militärisch zu verletzen, ist nämlich nichts
| anders als eine Aggression.
|
| «Wir haben Verständnis für die legitimen Sicherheitsbedenken der Türkei»
| lautete es auch aus Moskau. Als Hauptalliierter Syriens mag die
| grossangelegte türkische Operation Moskau verunsichern. Vorerst aber
| stützt die russische Diplomatie die türkische Invasion. Denn sie hofft,
| der Einmarsch der Türken werde kurzfristig und endgültig zu einem Abzug
| der amerikanischen Truppen aus Syrien und mittelfristig zu einer
| unausweichlichen Entfremdung der Türkei zu ihren bisherigen Alliierten
| führen. Russland und der Iran dürften vorerst auch nichts dagegen haben,
| wenn die Türkei gegen die aufmüpfigen Kurden kämpft und somit die
| syrische Armee dieser schmutzigen Arbeit entbindet.
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https://www.heise.de/tp/features/Russland-und-die-USA-verhindern-vereint-Verurteilung-der-Tuerkei-im-UN-Sicherheitsrat-4553363.html

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| Russland und die USA verhindern vereint Verurteilung der Türkei im
| UN-Sicherheitsrat
|
| Russland und die USA haben ihre jeweils eigenen Gründe, den Nato-Staat
| Türkei nicht ganz zu verprellen. Die Türkei hat geopolitisch eine
| einzigartige Position zwischen Europa und dem Nahen Osten, aber auch
| zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer. Die Ausreden der
| russischen und amerikanischen Vertreter sind bezeichnend. ...
|
| Kelly Craft, die UN-Botschafterin der Vereinigten Staaten, begründete
| nach Abschluss nicht das eingelegte Veto, sondern versuchte
| klarzustellen, dass die Trump-Regierung nicht das militärische Vorgehen
| der Türkei unterstütze. Donald Trump hatte nach einem Telefongespräch
| mit Erdogan der Türkei durch den Abzug von US-Soldaten aus dem Gebiet
| dazu aber freie Hand gegeben - gegen das Versprechen, zurückhaltend
| vorzugehen und die Zivilbevölkerung zu verschonen. ...
|
| Der russische UN-Botschafter Vassily Nebenzia begründete sein Veto
| damit, dass die USA und ihre Verbündeten eine "demografische Technik" im
| Nordosten Syriens angewendet hätten, indem sie arabische Stämme mit den
| Kurden konfrontiert hätten. Russland habe davor gewarnt. Die Frage, ob
| Russland einer türkischen Sicherheitszone zustimmt, ließ der
| UN-Botschafter offen, meinte aber, es sei bedauerlich, dass kein
| direkter Dialog geführt werde. Das warf er auch den Kurden vor. Man habe
| sie gebeten, in einen Dialog mit der syrischen Regierung einzutreten,
| "aber sie zogen andere Beschützer vor. Und man sieht, was daraus
| geschehen ist."
|
| Russland werde einer Resolution nur zustimmen, wenn über die türkische
| Operation hinaus andere Aspekte thematisiert werden: "Sie müsste auch
| über die illegale militärische Präsenz im Land und die Notwendigkeit
| sprechen, diese sofort zu beenden." Ob er damit auch die türkische
| Präsenz in Afrin und anderen Gebieten meint, bleibt offen. ...
|
| Die Nato hält sich ebenso zurück. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg
| vermied jede Kritik und beteuerte, die Türkei habe "mehr als jeder
| andere Nato-Staat unter Terroranschlägen gelitten, ist Instabilität,
| Gewalt und Unruhe vom Nahen Osten ausgesetzt und hat so viele
| Flüchtlinge aufgenommen". Man verstehe die "legitimen Sorgen" der
| Türkei. Die Weltgemeinschaft müsse eine koordinierte und nachhaltige
| Lösung" finden, wie man mit den gefangenen IS-Kämpfern umgeht.
|
| Dem türkischen Außenminister Mevlut Cavusoglu war die Rückendeckung
| nicht stark genug. Auf der gemeinsamen Pressekonferenz sagte er, man
| wolle eine "klare Solidarität" sehen, schließlich sei die
| Militäroperation "sehr wichtig für die Sicherheit des Territoriums des
| Bündnisses".
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Andreas Zumach zum Krieg der Türkei
https://www.infosperber.ch/Artikel/Politik/Angriff-Syrien

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| Krieg der Türkei gegen Syrien verletzt krass das Völkerrecht
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| Andreas Zumach, Genf / 10. Okt 2019 - Die türkische Offensive gegen
| Kurdenmilizen in Nordsyrien ist völkerrechtswidrig und verstärkt
| weltweit die Terrorgefahr.
|
| Der Krieg der Türkei gegen die Kurden im benachbarten Syrien ist ein
| eindeutiger Verstoss gegen das in Artikel 2.4 der UNO-Charta verankerte
| Gewaltverbot und damit ein schwerwiegender Bruch des Völkerrechts. Das
| Recht auf militärische Selbstverteidigung aus Artikel 51 der Charta kann
| die Regierung Erdogan nicht für sich reklamieren, denn die Türkei wurde
| nicht angegriffen. Es drohte nicht einmal ein militärischer Angriff –
| weder unmittelbar noch mittelbar – den es präventiv oder präemptiv zu
| verhindern galt. Daher muss zur Rechtfertigung die Behauptung einer
| angeblichen «terroristischen Bedrohung» herhalten, den man durch Krieg
| «beseitigen» wolle. Mit dieser willkürlichen Behauptung haben seit
| Beginn des globalen «Krieges gegen den Terrorismus», den die USA nach
| den Anschlägen vom 11. September 2001 ausgerufen hatten, schon eine
| Reihe von Regierungen versucht, völkerrechtswidrige militärische
| Interventionen sowie Folter und andere schwerwiegende
| Menschenrechtsverletzungen zu rechtfertigen.
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Ein "Experte" der DGAP über die türkische Invasion Syriens:
https://www.fr.de/politik/europa-kann-sich-schaemen-13106096.html

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| Jetzt haben sich aber die USA aus Nordsyrien zurückgezogen und damit den
| Weg frei gemacht für die Türkei.
|
| Die USA haben schon vor Monaten europäische Beteiligung
| eingefordert. Die Europäer haben aber nicht reagiert, auch weil man vor
| den Konsequenzen zurückscheute: Man hätte sich bereiterklären müssen,
| Bodentruppen zu schicken. Es ist ein Grundsatzproblem, nicht nur in
| dieser Region: Die Länder, die bereit sind, militärisch zu agieren,
| ändern die Ordnungsstrukturen. Und die anderen stehen mit offenem Mund
| da. ...
|
| Man kann also nur abwarten?
|
| Für eine kurzfristige Aktion ist alles zu spät. Da kann man nichts mehr
| machen. Die Glaubwürdigkeit deutscher und europäischer Politik
| herzustellen in der Region, wird enorm schwer werden und lange
| dauern. Wir haben viele in der Region alleine gelassen, mit Chinesen,
| Russen und Iranern. Das hat nebenbei bemerkt auch eine verheerende
| Signalwirkung im Rest der Welt – weil sich der Eindruck verfestigt, es
| sei wichtiger, mit dem Iran zu reden, und vielleicht sogar das Embargo
| zu unterlaufen, als sich mit den USA und dem Westen gutzustellen. Bis
| die betroffenen Staaten merken, dass sie ein Geschäft mit dem Teufel
| eingehen, dauert es einen Moment.
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Man lese das ganze Interview. Die Logik des Textes: Wenn "wir"
(Deutschland, Europa wahlweise) von Anfang an beim amerikanischen
RegimeChange in den Staaten des Nahen und Mittleren Ostens auch mit
unserem Militär mitgemacht hätten, wäre jetzt alles in Butter.
Wirres Zeugs in der Frankfurter Rundschau.


Erdogans Pläne für Syrien Die Besatzungsmacht
https://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-recep-tayyip-erdogan-will-tuerkei-zur-besatzungsmacht-machen-a-1291138.html

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| Recep Tayyip Erdogan treibt die türkische Offensive gegen die
| Kurdenmiliz YPG in Syrien voran. Ihm schwebt eine dauerhafte Präsenz
| seines Militärs in dem Bürgerkriegsland vor. Die Folgen wären
| verheerend.
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Gastbeitrag Gabor Steingart - In Syrien geht das wichtigste politische
Projekt der Nachkriegszeit in Flammen auf
https://www.focus.de/politik/ausland/gastbeitrag-gabor-steingart-in-syrien-brennt-das-wichtigste-politische-projekt-der-nachkriegszeit_id_11233876.html

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| "Keine Regierung sollte davon ausgehen, dass ihre Beziehungen zu den USA unantastbar ist"
| Der dem konservativen Cato-Institut eng verbundene Historiker Ted Galen
| Carpenter, 72, der dem Thinktank aus Washington bis 2011 als Vice
| President for Defense and Foreign Policy Studies diente, beschreibt die
| Situation in zynischer Klarheit: "Keine ausländische Regierung sollte
| davon ausgehen, dass ihre Beziehung zu den Vereinigten Staaten
| unantastbar ist. Wenn genügend Anreize vorhanden sind, werden die
| US-Präsidenten einen Verbündeten – insbesondere einen kleinen
| Verbündeten – ohne viel Zögern verraten. So funktioniert Großmacht."
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Unseren Atlantikern zu widmende Überlegungen.



Künstliche Intelligenz im Krieg
https://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/start/aktuell/nachrichten/jahr2019/oktober2019/!ut/p/z1/hY5PC4JAEMW_kTOGf4-KZUJaKWW7l1h0McN2ZdmkQx--jcCbNIcHM-83jwcULkAFm_qO6V4KNpidUO_qhU6WrirM9162xmPlnfwgjxB3CGeo_yHU2LgwEULVciAmw1_OsKECCvTOJvayRqn0wLXFmm9HIDcm2oEfZBP9DgZsudVIYRijmgvdG-0U01LN381TKeNYfQsE7SRGd-5kv-O03NZO4IdJFpcwPjZBUbjdB_oWlR4!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_694IG2S0MO6IE0QS6U78MA00L1

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| Positionspapier "Künstliche Intelligenz in den Landstreitkräften"
| veröffentlicht - Mit dem Format "Technology meets Capabilities" wurde in
| den Jahren 2018 und 2019 das Thema Künstliche Intelligenz (KI) im Amt
| für Heeresentwicklung umfangreich erarbeitet.
|
| Alle wesentlichen Erkenntnisse dieses Prozesses wurden nun in dem
| Positionspapier "Künstliche Intelligenz in den Landstreitkräften" durch
| das Dezernat I 5 (2) konzentriert und in einer Broschüre publiziert. Es
| ist richtungsweisend für die Implementierung von KI in die
| Heeresentwicklung.
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Die Einleitung:
Das Tactical-UAS-Bataillon — Ein Szenario
https://www.deutschesheer.de/resource/resource/eEhZV1JXKzJIc0RUdFlWNHl0cmhaYld0MHJRcnlFVFl6cWhMT2drYjBhc0t6dkg1akRNZUhQd0RNVlEzWFFONmk0R3lSVTEvNFU5clhOMnk3YkpiNEZkTndCOVZSWjM0dXEvdW5VUjNtb1E9/Brosch%C3%BCre%20KI%20in%20den%20LaSK.pdf

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| Seit Tagen ist das Bataillon von Oberstleutnant Fuchs zum Schutz eines
| wichtigen Umspannungswerks im Einsatzgebiet eingesetzt. Der Schutz
| kritischer Infrastruktur ist zu einer zentralen Aufgabe geworden – hier
| im Einsatz, wie auch Zuhause. Fuchs ist sehr erfahren und ihre Sol-
| datinnen und Soldaten sind gut vorbereitet. Doch die Lage selbst ist
| äußerst angespannt: Bereits seit Tagen wehren eigene Cyberkräfte
| feindliche Hackerangriffe ab. Jetzt ist auch Fuchs mit Angriffen des
| Gegners konfrontiert. Noch können die gegnerischen Drohnenangriffe durch
| die eigenen Laser- und Luftabwehrwaffen erfolgreich abgewehrt
| werden. Dennoch muss Fuchs mit ansehen, wie im laufenden
| Verteidigungsgefecht die eigenen Kräfte zunehmend gebunden werden.
|
| Im Brigadegefechtsstand fällt deshalb die Entscheidung die Verteidigung
| mit Kräften des TaUAS-Bataillons (Tactical Unmanned Aerial System) zu
| unterstützen. Kurze Zeit später findet sich Major Wolf, Kompaniechef
| der zweiten Kompanie, im Bataillonsgefechtsstand des UAS- Bataillons der
| Brigade ein. Ihm unterstellt sind insgesamt vier Züge mit jeweils 5000
| TaUAS — die größten mit einer Spannweite von über einem Meter, die
| kleinsten, kleiner als ein Tennisball. Kurze Zeit später ist die TaUAS-
| Kompanie in Marsch gesetzt. Sie haben den Auftrag das Bataillon von
| Oberstleutnant Fuchs zu unterstützen.
|
| Im Einsatzraum angekommen, geht der erste UAS-Zug in zwei alten und
| leerstehenden Industriegebäuden in Stelung. Die Luken der
| Transportfahrzeuge öffnen sich und 5000 UAS fliegen aus den
| Fahrzeugen. Sie formieren sich zu unterschiedlichen Schwärmen. Der
| Schwarm aus mehreren hundert Sensor-UAS erreicht gar eine Ausdehnung
| von über zwei Kilometern im Durchmesser und ist mit hochauflösenden
| Kameras ausgestattet. Andere Schwärme wiederum haben die Aufgabe
| gegnerische Drohnen zu stören oder dienen als Relais zur Kommunikation
| der eigenen UAS. Andere sind mit kleinsten Wirkmitteln zum Angriff
| gegnerischer Sensorik und zur Markierung bzw. Verfolgung von Zielen
| ausgestattet und zudem in Lage eine verlegefähige UAS-Sperre zu
| bilden. Ein Counter- UAS-Schwarm ist darauf trainiert, feindliche UAS
| abzufangen und zu vernichten. Bereits nach wenigen Minuten haben alle
| 5000 Systeme die Transportfahrzeuge verlassen und sind mit bloßem Auge
| nicht mehr wahrzunehmen. Nur die entfernte und leise summende
| Geräuschkulisse lässt erahnen, was hier gerade im bodennahen Luftraum
| geschieht.
|
| Major Wolf hat in der Zwischenzeit Verbindung mit Oberstleutnant Fuchs
| aufgenommen. Bedingt durch die verfügbare Sensordatenfusion können
| beide auf ein gemeinsa- mes Lagebild in ihren Battle Management Systemen
| zurückgreifen. Die Sensor-UAS, der Gefechtsfahrzeuge von Fuchs ́
| Bataillon, haben sich in den Schwärmen des TaUAS-Zuges eingegliedert und
| reichern das Lagebild verzugslos zusätzlich mit Informationen
| an. Aufgeklärte gegnerische Kräfte werden hoch automatisiert
| klassifiziert und in Bezug auf die gegnerische Gefechtsgliederung
| zugeordnet. Die vermutete Feindabsicht wird permanent
| aktualisiert. Zusätzlich hat Fuchs nun die Möglichkeit auf Schwärme des
| UAS-Zuges zuzugreifen. Sie entscheidet sich Teile eines
| Wirkmittel-Schwarms zur Bildung einer UAS-Sperre einzusetzen. Zugleich
| setzt sie mehrere Counter-UAS-Schwärme zum Schutz der eigenen Fahr-
| zeuge, wie auch zum Schutz der kritischen Infrastruktur ein. Major Wolf
| bringt währenddessen die verbleibenden TaUAS-Züge in Stellung und plant
| deren weiteren Einsatz. Bereits nach kurzer Zeit scheint das geplante
| Vorgehen erste Erfolge zu zeigen. Die gegnerischen Drohnenangriffe
| werden entweder gestört oder aber erfolgreich durch eigene Counter-UAS
| abgewehrt. Der immer weiter vordringende Gegner ist mit mehreren
| Gefechtsfahrzeugen in die Wirkmittel-Sperre gefahren: Innerhalb von
| Sekunden steigen mehrere hundert UAS auf, zerstören gezielt die Sensorik
| des Gegners und markieren die Gefechtsfahrzeuge für den eigenen
| Wirkverbund, um Informationen über das weitere Vorgehen des Feindes zur
| erhalten und jederzeit gezielte Wirkung zum Einsatz zu bringen. Neue
| UAS-Sperren werden mit Unterstützung des zweiten und dritten Zuges rasch
| gebildet ...
|
| Mit diesem fiktiven Szenar wird das Bild einer künftigen Gefechtsführung
| gezeichnet. Künstliche Intelligenz, Auto- matisierung und Autonomie
| werden massiven Einfluss haben, daher sind diese Themen ein Schwerpunkt
| der Weiterentwicklung von Landstreitkräften.
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Hm, unter KI versteht man dort, dass Steuerungssysteme für "Wirkmittel"
selbsttätig Veränderungen beim Feind erkennen. Im Unterschied von
Fire-and-Forget Missiles https://de.wikipedia.org/wiki/Fire-and-Forget
sind die Aufklärungs-Drohnen selbständige Systeme, ein konzeptionell
nicht so aufregender Schritt. Der Text spricht deshhal auch von
"schwacher KI". Viel interessanter ist die im Szenario unterstellte
gleichzeitige massenhafte Verwendung von Kampfdrohnen jeder Art. Das
ändert in der Tat den Kampfverlauf. Er scheint sich an die Kriegsführung
des WW1 anzunähern, als das Maschinengewehr jegliche offensive Bewegung
verhinderte, jedenfalls im Westen. Da taucht sofort die Frage nach der
Bedeutung von Großsystemen auf, bspw nach der Bedeutung von
Panzern. Denn diese werden mit einem kombinierten Drohnensystem schnell
erkannt und vernichtet, jedenfalls in einer gesteigerten Kriegsführung
gleichwertiger Gegner. Sie scheinen Bedeutung "nur" noch in
asymmetretischen Kriegen zu haben, in denen die überlegene Kriegspartei
auf die WW2-Kombination von Luftwaffe, Artillerie, Panzern und
vorrückender Infanterie zurückgreifen kann.

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| Das vorliegende Dokument ist das erste von insgesamt drei zu
| erstellenden Positionspapieren im Organisations- bereich des Heeres. Es
| folgen das Positionspapier Robotics and Autonomous Systems (RAS) in den
| Landstreit- kräften und das Positionspapier Digitalisierung in den
| Landstreitkräften. Letzteres legt Ziele und Schwerpunkte für die
| Digitalisierung landbasierter Operationen (D-LBO) fest. Gemeinsamer
| Ausgangspunkt für alle drei Positions- papiere ist das Konzept
| Landstreitkräfte (LaSK) der Zukunft welches sich derzeit ebenfalls in
| Erstellung befindet. Alle Papiere greifen ineinander und bedingen sich
| gegen- seitig. Ohne KI ist die Realisierung von RAS nicht möglich und
| ohne KI und RAS wird die D-LBO ihre Ziele nicht ver- wirklichen können.
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Überlegungen zu den Folgen für die Strategiebildung fehlen allerdings.



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https://friedenslage.blogspot.com/