U-Boot-Krieg im Nordatlantik und weitere Aufrüstung
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/marine/aktuelles/u-boot-abwehr-teil-2-heuhafen-groesser-geworden-2972070
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| Die neue Arithmetik der U-Boot-Abwehr
|
| Schon deshalb muss die Zahl der U-Jäger deutlich größer sein als die von
| gegnerischen Unterwassereinheiten. Es ist wie mit der Observierung von
| Verdächtigen an Land: Um allein ein U-Boot permanent im Auge behalten zu
| können, brauche man sieben bis acht Langstreckenaufklärungsflugzeuge,
| schätzt eine Studie des Joint Airpower Competence Center der NATONorth
| Atlantic Treaty Organization von 2016. Dabei hätte das westliche Bündnis
| am Ende der 1980er Jahre nur über 1,8 Seefernaufklärer pro sowjetischem
| U-Boot verfügt. Heute habe sich das Verhältnis sogar umgedreht: Für
| jedes russische U-Boot besitze die NATONorth Atlantic Treaty
| Organization rechnerisch nur 0,5 Seefernaufklärer. Zu diesen gehören zum
| Beispiel die acht P-3C Orion der Deutschen Marine.
|
| Solche Zahlen sind zu gering für auch nur die wichtigsten defensiven
| Einsätze. Um die Durchfahrtswege in den offenen Atlantik zwischen
| Grönland, Island und Großbritannien kontinuierlich zu überwachen,
| bräuchte es kontinuierlich 14 Seefernaufklärer, 4 Fregatten mit 8
| Bordhubschraubern und 3 Jagd-U-Boote, wie die Experten des Hudson
| Institute berechnet haben. Das überschreitet die Anzahl einsatzbereiter
| Einheiten wohl aller NATONorth Atlantic Treaty Organization-Marinen –
| bis auf die der USAUnited States of America.
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Ob man so weit gedacht hat, als man - gekränkt wegen des misslungenen
Griffs nach Sewastopol - die Nato in allen Dimensionen (wieder) gegen
Russland in Stellung brachte? Wer Krieg um die "Lücke von Suwałki"
führen will, muss den Nordatlantik beherrschen. Wer dieses Meer mit
seinen Nebenmeeren und den angrenzenden Meeren beherrschen will, muss
jede Bewegung des Feindes unter, auf und über dem Wasser vom
norwegischen Nordkap über Island bis zur Südspitze Grönlands nicht nur
kontrollieren, sondern möglichst unterbinden können. Der Feind darf noch
nicht mal im Frieden auch nur in die Nähe empfindlicher
transatlantischer Unterwasserkabel kommen, er könnte dort ja nicht nur
abhören, sondern vor Ort auch gleich Sprengsätze deponieren, die er von
fern zündet, wenn er den Zeitpunkt für gekommen hält.
Immerhin tauchten während des Kalten Krieges öfters sowjetische
Atom-U-Boote vor der Ostküste der USA auf, nur um zu zeigen, dass sie da
sind. Man darf Wiederholung erwarten. Die von der Deutschen Marine
stammenden Grafiken
https://twitter.com/marinespox/status/1308997427752570880/photo/1 und
https://twitter.com/marinespox/status/1308997427752570880/photo/2 zeigen
nur jenen Teil des Problems, in den die Deutsche Marine involviert ist.
Über Kriegspropaganda
https://www.nachdenkseiten.de/?p=65211
"30 Jahre „Brutkastenlüge": Imperialer Machtanspruch und demokratische
Öffentlichkeit". Buch dazu: ANNE MORELLI, MARIANNE SCHÖNBACH (ÜBERS.)
Die Prinzipien der Kriegspropaganda,
https://zuklampen.de/buecher/sachbuch/politik/bk/458-die-prinzipien-der-kriegspropaganda-9783866744158.html,
eine Aktualisierung des Buches "Falsehood in Wartime" (1928) von Lord
Ponsonby,
https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Ponsonby,_1._Baron_Ponsonby_of_Shulbrede. Die
Prinzipien sind:
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| - Wir wollen den Krieg nicht.
|
| - Das gegnerische Lager trägt die alleinige Verantwortung für den Krieg.
|
| - Der Führer des Gegners hat dämonische Züge („der Bösewicht vom
| Dienst").
|
| - Wir kämpfen für eine gute Sache.
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| - Der Gegner kämpft mit verbotenen Waffen.
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| - Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, bei uns handelt es sich
| um Irrtümer aus Versehen.
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| - Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm.
|
| - Angesehene Persönlichkeiten, Wissenschaftler, Künstler und
| Intellektuelle unterstützen unsere Sache.
|
| - Unsere Mission ist heilig.
|
| - Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, steht auf der Seite des
| Gegners und ist ein Verräter.
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Einige dieser Prinzipien sind unschwer schon in der gegenwärtigen
Berichterstattung und Kommentierung über Russland zu erkennen.
Video-Rede von Minister Maas vor der UN
https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/maas-generalversammlung-vereinte-nationen/2398528
Sehr viele vernünftige Sachen. Wenn er bloß nicht die Angewohnheit hätte,
jede Kampagne mitzumachen. Denn damit fällt er für manche Staaten als
Gesprächspartner weg. Schade.
Über den Krieg Armenien <-> Aserbeidschan
https://twitter.com/danielrhamilton/status/1310150538449899520
https://www.swp-berlin.org/publikation/neuere-entwicklungen-im-konflikt-zwischen-armenien-und-aserbaidschan/
Warum sollte nicht der eine oder andere aus der Friedensbewegung nicht
daran teilnehmen?
https://www.baks.bund.de/de/dfs2020-programm
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| #DFS2020: Fragen an die deutsche Sicherheitspolitik
| Die BAKS richtet das Deutsche Forum Sicherheitspolitik 2020 vollständig
| als Online-Veranstaltung aus. Melden Sie sich an und diskutieren Sie
| gemeinsam mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages sowie Nora Bossong
| und Dr. Constanze Stelzenmüller Ihre Fragen an die deutsche
| Sicherheitspolitik!
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Und dabei mitbekommen, wie die diversen Organisationen unseres
militaristischen Blocks ihren Jargon finden.
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https://friedenslage.blogspot.com/