Montag, 4. Januar 2021

Friedenslage am 04.01.2021 (17:21:11)

General Nikolai Leonov: Wir haben keine Antwort auf die Frage "Wohin
geht Russland?"
https://bmpd.livejournal.com/4228832.html
Ein Interview mit einem pensionierten KGB-General, Auslandsaufklärung.

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| - Wie haben die USA es geschafft, aus Russland ein Monster zu
| erschaffen, das schrecklicher ist als die UdSSR? Sie finden es
| wahrscheinlich lustig, Artikel in den westlichen Medien mit diesen
| lächerlichen Anschuldigungen zu lesen.
|
| Amerikas wirklicher Feind sind nicht wir, sondern China. Chinas BIP
| macht heute 18% der Welt aus, während das Russlands nicht einmal 2%
| erreicht. Das Volumen des chinesischen Außenhandels beträgt 4 Billionen
| US-Dollar, das Russlands 270 Milliarden US-Dollar. Vor nur 40 Jahren
| entsprach das chinesische BIP dem heutigen russischen BIP - 2% der Welt,
| während die UdSSR 20% hatte. Was für ein Feind sind wir in den
| Vereinigten Staaten? Es ist lustig mit unserer Wirtschaft.
|
| Aber China hat in seiner Entwicklung einen kolossalen Sprung nach vorne
| gemacht und behauptet wirklich den Status einer Welt-Supermacht, die den
| Vereinigten Staaten gleichkommt. Und das 21. Jahrhundert wird das
| Jahrhundert der Konfrontation zwischen diesen beiden Überriesen sein. Es
| ist wie bei zwei riesigen Sumokämpfern, die versuchen, sich gegenseitig
| aus dem Kreis zu drängen. Aber die Natur dieses Kampfes ist
| anders. Diese beiden Länder sind sehr eng miteinander verbunden, auch im
| wissenschaftlichen und technischen Bereich. Ihr gegenseitiger
| Außenhandelsumsatz ist kolossal. Und jedes Mal auf höchster Ebene
| versuchen sie, einen Kompromiss zu finden. Es war so unter Trump, also
| wird es unter Biden sein.
|
| Russland hat jedoch ein anderes Schicksal: Es wurde aufgrund seiner
| Schwäche ausgewählt, die Rolle eines Feindes zu spielen. Und dann wurde
| in den Vereinigten Staaten so viel Mühe und Geld aufgewendet, um das
| Bild eines Feindes aus der UdSSR zu schaffen, dass dieses Bild von
| Russland geerbt wurde. Ich musste nichts Besonderes erfinden. Nun, sie
| fügten russische Hacker hinzu, die die Server von US-Regierungsbehörden
| und ihren Verbündeten auf der ganzen Welt hackten. Und alles lief
| gerändelt. Wie die spanischen Eroberer, die an der Stelle der Tempel der
| Azteken und Inkas und aus denselben Steinblöcken katholische Kathedralen
| errichteten. Ängste vor Russland sind also erblich. Und wir füttern sie
| manchmal mit unseren Aussagen über neue militärische
| Superentwicklungen. Ab und zu steigt ein Kreischen auf der ganzen
| Welt. Ich denke, es wäre besser, es schlau zu machen und den roten
| Lappen vor den Vereinigten Staaten nicht zu schütteln. Dieses Land ist
| es gewohnt, in relativer Sicherheit zu leben, und die offene Bedrohung
| durch militärische Innovationen führt nur dazu, dass der Kongress
| großzügig mit dem militärisch-industriellen Komplex umgeht.
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Den Text eines Geheimdienstlers zu lesen, ist immer mit Risiko
verbunden. Regierungen haben solche Dienste, um jenseits politischer
Kampagnen und politischer Phantasien zu erfahren, was tatsächlich los
ist und welche Handlungsmöglichkeiten wirklich gegeben sind. Man hat sie
aber auch, um Verwirrung zu stiften. Diesem Text kann man entnehmen:
Russland hat keine Mission mehr, weiß gar nicht mehr, was es will. Dazu
wäre ein großes Gespräch erforderlich, das es nicht gibt. Letztlich
zweifelt der General an der Zukunft dieses Staates, daran, dass seine
Kraft ausreichen wird, den aus dem Westen kommenden Herausforderungen zu
widerstehen.



Der RSS-Server von Infosperber https://www.infosperber.ch/ schien
zeitweilig nicht erreichbar. Deshalb erst jetzt Hinweise auf zwei
interessante Texte:

"Deutschland drängt Russland in asiatische Allianzen"
https://www.infosperber.ch/politik/deutschland-draengt-russland-in-asiatische-allianzen/
Übersetzung eines Artikels eines wichtigen russischen Autors /
Politikwissenschaftlers.

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| Der Kreml hat deshalb beschlossen, dass er keine besonderen Beziehungen
| mehr zu Berlin unterhalten wird.
|
| Es besteht wenig Hoffnung, dass die bisher bestehende Verbindung
| Deutschland-Russland in absehbarer Zeit reaktiviert wird, da die
| potenziellen Nachfolger Angela Merkels diese besonderen Beziehungen noch
| weniger fördern werden. Der Fall Navalny war nur der letzte Strohhalm,
| wobei der Kreml über das irrationale Vorgehen Berlins doch recht
| erstaunt war.
|
| Von Russland aus gesehen war es absolut unnötig, gegen die pragmatischen
| Interessen vorzugehen, die die beiden Länder in der Vergangenheit
| miteinander geteilt hatten. Doch die Achse Moskau-Berlin, einst als
| etwas Besonderes verstanden, begann sich schon vor längerer Zeit zu
| verschlechtern. Nun ist sie vorbei, ebenso wie Russlands Träume,
| Kontinentaleuropa könnte sich von seiner transatlantischen Identität weg
| und hin zu einer unabhängigeren Rolle bewegen, als Teil einer neuen
| Weltordnung. Deutschland ist zum Haupthindernis für diese hypothetische
| Emanzipation Europas geworden. ...
|
| Daher muss Russland seine Prioritäten ebenfalls neu definieren und ein
| ordentliches neues Modell der internationalen Beziehungen ausarbeiten –
| eines, das Asien im Zentrum und China als Russlands neuen
| Schlüsselpartner hat.
|
| Vereinfacht sieht das Modell der russisch-deutschen Beziehungen im Jahr
| 2020 so aus: Deutschland als De-facto-Führer der EU sieht die Förderung
| des «europäischen Modells» nach Osten nicht mehr als Priorität an. Und
| Russland, das seine Beziehungen zu Westeuropa lange Zeit als wertvoll
| angesehen hatte, hat dies aufgegeben und strebt eine engere
| Zusammenarbeit mit den Nationen Asiens an.
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"NZZ und Tages-Anzeiger informierten einseitig über die Ukraine"
https://www.infosperber.ch/politik/nzz-und-tages-anzeiger-informierten-einseitig-ueber-die-ukraine/

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| Die Artikel der NZZ und des Tages-Anzeigers über den Sturz Janukowitschs
| veranlassten mich, die Berichterstattung grosser Schweizer Zeitungen
| genauer zu analysieren. Im Rahmen meiner Masterarbeit, die ich an der
| Universität Fribourg im Fachbereich Soziologie schrieb, untersuchte ich
| die Berichte der NZZ und des Tages-Anzeigers sowie auch der
| Wochenzeitungen WOZ und Weltwoche zum Ukraine-Konflikt.
|
| Meine These lautete: Die Berichterstattung der grossen Tageszeitungen
| NZZ und Tages-Anzeiger bildete überwiegend den Standpunkt der
| US-Administration zum Geschehen in der Ukraine ab. Dafür untersuchte ich
| sowohl Meinungs- als auch Nachrichtenartikel für den Zeitraum zwischen
| Mitte Februar und Mitte März 2014. Erforschen wollte ich dabei, welche
| Ansichten in der medialen Diskussion zum Ukraine-Konflikt
| dominierten. Welche Konfliktparteien kamen in den Zeitungen zu Wort und
| welche nicht?
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Gibt es solche wissenschaftlichen Untersuchungen über die deutschen
Medien?
https://www.infosperber.ch/wp-content/uploads/2020/12/Masterarbeit_Rafael_Lutz.pdf



"Global Appeal to Nine Nuclear Governments"
https://actionnetwork.org/petitions/global-appeal-to-nine-nuclear-governments

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| Target: The presidents, prime ministers, and legislatures of China,
| France, India, Israel, North Korea, Pakistan, Russia, the United
| Kingdom, and the United States
`----


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https://friedenslage.blogspot.com/