Dienstag, 18. Oktober 2022

Friedenslage am 18.10.2022 (20:55:56)

„Militärische Führungsrolle unerwünscht"
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/deutschland-aussenpolitik-103.html
Die „Zeitenwende" kommt nicht so recht an, die Leute wollen
nicht. (Allerdings wählen sie dann nicht passend.)

„Umfrage: Diplomatie statt Militär!
Bevölkerung erteilt Ansprüchen auf militärische Führungsrolle eine Absage"
https://www.imi-online.de/2022/10/18/umfrage-diplomatie-statt-militaer/

,----
| Doch auch heute noch verweigert ein Großteil der Bevölkerung erneut die
| Gefolgschaft – durchaus überraschenderweise, berücksichtigt man das
| derzeitige politische Klima. Belegt wird dies durch die neuesten
| Umfrageergebnisse der Körber-Stiftung: „Eine Mehrheit der
| Bundesbürger:innen (52 Prozent) wünscht sich weiterhin mehr
| internationale Zurückhaltung von Deutschland. 41 Prozent der Befragten
| befürworten hingegen ein stärkeres Engagement Deutschlands – dieses
| Engagement sollte jedoch bevorzugt diplomatisch (65 Prozent) statt
| militärisch (14 Prozent) oder finanziell (13 Prozent) sein. Damit hat
| sich die Einstellung der Deutschen im Vergleich zum Vorjahr (2021: 50
| Prozent für Zurückhaltung) kaum verändert – ungeachtet des
| Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine und der von Bundeskanzler
| Scholz ausgerufenen ‚Zeitenwende' in der deutschen Außen- und
| Sicherheitspolitik."
|
| Die Ergebnisse können also als klare Absage an die Kernelemente der
| Zeitenwende und besonders an die ausschließlich auf die militärische
| Karte setzende Politik der Bundesregierung im Ukraine-Krieg gewertet
| werden.
`----

Nun: Aber warum wählen die Leute dann nicht entsprechend? Warum ist
diese Stimmung nicht in den Parteien präsent? Warum sind diese Leute
nicht bei den Kundgebungen der Friedensbewegung?




„Russischer Strategiewechsel im Ukraine-Krieg: Zwischen Defensive und
Offensive"
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/russischer-strategiewechsel-im-ukraine-krieg-zwischen-defensive-und-offensive
Zur neuen Militärstrategie Russlands
,----
| Aus militärischer Sicht ließe sich nur durch ein Ausschalten der
| ukrainischen Strominfrastruktur westlicher Waffentransfer
| neutralisieren, so die russische Kriegsdebatte. Der westliche
| Nachschub für die Ukraine braucht das Schienennetz, das durch
| flächendeckenden Stromausfall zum Erliegen käme. Zugleich sollten
| Raketenangriffe der ukrainischen Ökonomie dermaßen zusetzen, dass es
| sich irgendwann schlichtweg verbiete, den Krieg fortzusetzen. Nach
| ukrainischen Schätzungen setzte die russische Armee allein
| am 10. und 11. Oktober 30 Prozent der Energieinfrastruktur außer
| Kraft. Falls eine solche Angriffsdynamik über einen längeren Zeitraum
| hinweg aufrechterhalten werde, drohe ein Kollaps der ukrainischen
| Wirtschafts- und womöglich Staatsstrukturen.
`----

In den letzten Wochen war man sich schon sicher, dass Russland den Krieg
verlieren wird, die Ukraine würde die russische Armee bis an die Grenzen
zurücktreiben, mindestens. Das Fell des Bären wurde schon zerlegt:
Decolonize russia! Nun sieht es wieder anders aus.

Es hat in all den Monaten immer Stimmen gegeben, die gesagt haben,
Russland führe den Krieg geradezu auf Sparflamme. Egal, ob das stimmt:
Einen großflächigen Einsatz von Bombardierungen mit strategischen
Flugzeugen beispielsweise hat es bislang nicht gegeben. So als
Militär-Laie gesagt: Man sollte für möglich halten, das Russland die
Ukraine in Schutt und Asche legen kann, die ganze Infrastruktur und noch
mehr. Egal, ob der Westen Waffen liefert oder nicht, sie kommen gar
nicht mehr über die Grenze transportiert.

Fachleute müssten das klären, denn davon hinge ab, ob die westliche
Seite dieses Krieges nicht eben doch auf eine Verhandlungslösung drängen
sollte. Russland müsste daran interessiert sein, denn ein Sieg über eine
vollständig zerstörte Ukraine würde es den Ukrainern, egal, welche
Sprache sie sprechen, unmöglich machen, Russland als „Brudervolk" oder
was auch immer in dieser Art zu akzeptieren. Jeder militärische Erfolg,
den Russland bei dieser Kriegsführung erzielen kann, enthält zugleich
eine politische Niederlage.

Aber Vorsicht. Es ist besser, sich von den Stimmungen der einen oder
anderen Seite fern zu halten.

Siehe auch:
https://www.heise.de/tp/features/Ukraine-Krieg-Infrastruktur-als-Angriffsziel-7312220.html
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-verliert-ein-Drittel-ihrer-Kraftwerke-NATO-verspricht-Drohnen-Abwehr-article23659445.html




Unsere Außenministerin dagegen weltenfern:
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/annalena-baerbock-verspricht-ukraine-unterstuetzung-18395401.html




„Atomkriegsmanöver „Steadfast Noon": Gegen die atomare Bedrohung gemeinsam vorgehen"
https://www.nachdenkseiten.de/?p=89344
Über die gegenwärtige Atomkriegsgefahr.
--
https://friedenslage.blogspot.com/