Samstag, 24. August 2024

Friedenslage am 24.08.2024 (18:34:53)

„Die ukrainische Kursk-Offensive hat Russlands militärische Schwäche offenbart
Der waghalsige Angriff hat gezeigt, dass Russland entgegen der landläufigen
Meinung eigentlich nicht bereit ist, zu eskalieren. - von Elliot Petroff"
https://nationalinterest.org/feature/ukraine%E2%80%99s-kursk-offensive-has-revealed-russias-military-weakness-212416

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| Bisher war sowohl die US-amerikanische als auch die europäische Politik von
| Vorsicht und Angst vor russischen Risikobereitschaft geprägt. ... Das Ergebnis
| war eine Situation, die sich – zumindest bis vor kurzem – in eine strategische
| Pattsituation und einen Stellungskrieg eingependelt hatte.
|
| Das ist die Gleichung, die die Ukraine mit ihrem Vorstoß nach Russland zu ändern
| versucht. Dabei hat sie aber auch die Hohlheit der Moskauer Drohungen mit einer
| strategischen Eskalation als Reaktion auf Rückschläge auf dem Schlachtfeld
| offengelegt. ...
|
| Ein Teil des Grundes für Russlands Zurückhaltung ist zweifellos praktischer
| Natur. Einfach ausgedrückt: Moskau setzt bereits so ziemlich alle ihm zur
| Verfügung stehenden militärischen Mittel ein, um die Ukraine zu
| unterwerfen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass Russland so provokative
| Schritte unternimmt, dass sie eine direkte Beteiligung der NATO nach sich ziehen
| könnten. In der Tat scheint es nicht viel zu geben, was Russland tun könnte, um
| den Spieß gegen Kiew umzudrehen, ohne zu riskieren, dass das Bündnis in den
| Konflikt eintritt.
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Ähnlich:
https://www.politico.eu/article/ukraine-incrementalism-russia-war-president-volodymyr-zelenskyy-truth/


„Was bedeutet der Einmarsch der Ukraine in Russland wirklich? 23. August 2024
Von: Responsible Statecraft"
https://globalbridge.ch/was-bedeutet-der-einmarsch-der-ukraine-in-russland-wirklich/

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| Jasen J. Castillo, Co-Direktor, Albritton Center for Grand Strategy, George
| H.W. Bush School of Government, Texas A&M University
|
| Einmal mehr haben die ukrainischen Streitkräfte ihren enormen Kampfeswillen
| unter Beweis gestellt, etwas, das Russland bei seiner Invasion im Jahr 2022
| außer Acht gelassen hatte. Dennoch bleibt das militärische Ziel dieser Offensive
| unklar. Kurzfristig ist dies ein Gewinn für die Öffentlichkeitsarbeit der
| Ukraine und ein moralischer Schlag für Russland. Die Kursk-Offensive könnte auch
| den Druck auf die ukrainische Verteidigung verringern, da Russland seine Truppen
| verlegt, um den Einmarsch zu stoppen. Meine Sorge ist, dass die Ukraine, die mit
| gefährlichen Engpässen bei Personal und Ausrüstung konfrontiert ist,
| längerfristig Eliteeinheiten abziehen wird, die anderswo gebraucht worden
| wären. In einem Zermürbungskrieg sind Arbeitskräfte und Ausrüstung von
| entscheidender Bedeutung. Der Angriff der Ukraine erinnert mich an die kühne
| Offensive Deutschlands im Westen im Jahr 1944, die die Alliierten überraschte,
| Gewinne erzielte und mit einer Niederlage in der Ardennenoffensive endete, die
| dann Monate später an der Ostfront benötigte Arbeitskräfte und Ausrüstung
| verschwendete.
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In den ersten Tagen des Kriegs haben die westlichen Staaten dem ukrainischen
Präsidenten Asyl für eine Exilregierung angeboten und die deutsche Regierung
wollte 5000 Helme geben, damit die Niederlage nicht zu schwer wird.

Jetzt, nach 2 1/2 Jahren, kommt Russland zwar jeden Tag ein paar Meter weiter
Richtung Kiew, aber ein Sieg der russischen Armee ist in weiter Ferne. Dass die
ukrainische Armee vor drei Wochen eine Offensive auf russisches Gebiet beginnen
konnte, ist jedoch nicht so überraschend, wie manche meinen: 1200 km Front
lassen sich in ganzer Strecke nicht absichern. Schaut man sich die Videos von
den Kämpfen an, überrascht sowieso, dass die Fronten nicht auch dort, wo
geschossen wird, nicht bündig geschlossen ist. Ein merkwürdiges Verhältnis von
Stellungs- und Bewegungskrieg.

Überraschend ist eher, dass Russland zwar den Angriff verlangsamen kann, aber
Schwierigkeiten hat, ihn zurückzudrängen. Die Ukraine hat mit dem Angriff bei
Kurs den Krieg horizontal ausgeweitet, es wäre Wortklauberei, ob man das eine
Eskalation nennt oder nicht.

Es fällt jedoch auf, dass Russland seinerseits seine Aktivitäten nicht
eskaliert. Ist es Absicht, gar Klugheit, weil der Westen eh einen kurzen Atem
hat und bald aufgeben wird? Oder ist es Schwäche? Eskaliert Russland nicht, weil
es nicht eskalieren kann? -- Sollte der Westen zu dem Schluss kommen, dass
Russland an die Grenzen seiner konventionellen militärischen Kraft kommt und zu
seinen nuklearen Möglichkeiten sowieso nicht greifen wird, könnte er auf die
Idee kommen, seinen Einsatz zu verstärken. Zur Rede stehen seit einiger Zeit,
dass der Himmel über der Ukraine von westlichen Kräften gesichert, die in Polen
und/oder Rumänien stationiert sind, oder dass westliche Truppen in der Ukraine
selbst ausbilden (= beim Schuss neben dem Kanonier und dem Richtschützen stehen,
nur der Druck auf den Knopf bleibt ukrainisch), Minen räumen oder
Sanitätseinheiten stellen. Alles wäre möglich, nur der Einsatz im Panzer und im
Mannschaftswagen direkt an der Front nicht. Von dort wäre es nur ein kleiner
Schritt zu unmittelbaren Kampfeinsätzen, ein Weg, der in Vietnam beschritten
wurde.




„Ukraine-Krieg: Mehrheit will Verhandlungen!"
https://www.emma.de/artikel/ukraine-krieg-mehrheit-fuer-friedensverhandlungen-341207

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| Eine aktuelle Insa-Umfrage zum Ukraine-Krieg hat sensationelle Resultate
| ergeben. Zwei von drei Bürgerinnen wollen Verhandlungen und
| Waffenstillstand. Die deutsche Regierung habe diplomatisch nicht genug getan,
| beklagt die Hälfte. Was für viele Bürgerinnen wahlentscheidend ist! ...
|
| Auf die Frage „Sind Sie grundsätzlich für oder gegen Friedensverhandlungen mit
| Russland?" antworteten 68 %: Ich bin dafür (Die Hälfte von ihnen ist „absolut"
| für Friedensverhandlungen, die andere Hälfte „eher dafür"). In Ostdeutschland
| sind 76 % für Friedensverhandlungen, in Westdeutschland 66 %. Am stärksten für
| Verhandlungen sind die WählerInnen des BSW (87 %) und der AfD (82 %) – am
| wenigsten für Friedensverhandlungen sind die WählerInnen der Grünen (59 %) und
| der Linken (58 %).
|
| „Und wie würden Sie es bewerten, wenn die westlichen Länder Russland anbieten
| würden, im Gegenzug zu einem Waffenstillstand und der Aufnahme von
| Friedensgesprächen auf weitere Waffenlieferungen zu verzichten?", lautet die
| Frage an alle, die grundsätzlich für Verhandlungen mit Russland sind (1.358
| Befragte). Von ihnen fänden 65 % das „gut" bis „sehr gut".
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Auch:
https://overton-magazin.de/top-story/umfrage-fuer-43-ist-wahlentscheidend-ob-eine-partei-friedensverhandlungen-fordert/



Ein schon fast älterer Text: „Nord-Stream-Sabotage: Experte: Aktion konnte nicht
unbemerkt laufen 09.03.2023 | 08:07"
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/nord-stream-sicherheitsexperte-ukraine-krieg-russland-100.html

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| Fregattenkapitän Göran Swistek von der Stiftung Wissenschaft und Politik hält es
| für nicht plausibel, dass eine kleine Gruppe von Personen einen so komplexen
| Anschlag alleine ausführen könnte und dass eine Aktion unbemerkt geblieben sein
| könnte.
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https://friedenslage.blogspot.com/