„„Einen Weltkrieg mit Atomwaffen unter allen Umständen verhindern!" –
Exlusiv-Interview mit Dmitri Trenin"
https://www.nachdenkseiten.de/?p=121947
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| Wie wird aus Ihrer Sicht dieser Krieg enden? Welche Chancen gibt es auf
| Verhandlungen heute? Ex-Bundeswehrgeneral Harald Kujat sagte neulich in einem
| Interview, eine Lösung könne darin bestehen, dass die Kriegsparteien ohne
| Vorbedingungen an den Verhandlungstisch zurückkehren und an den Ergebnissen der
| Verhandlungen in Istanbul im Frühjahr 2022 anknüpfen. Was halten Sie davon?
|
| Es gibt verschiedene Szenarien:
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| ( 1) Der Krieg in der Ukraine kann zu einem Weltkrieg werden, mit dem Einsatz von
| Atomwaffen und einer weltweiten Zerstörung. Dieses Szenario muss unter allen
| Umständen verhindert werden.
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| ( 2)Der Krieg könnte in dem Moment enden, in dem eine
| Seite (sagen wir Russland) einen Atomschlag (oder eine Reihe solcher Schläge)
| gegen ein NATO-Land (Länder) als Reaktion auf die direkte Beteiligung dieser
| Länder am Krieg gegen Russland startet. Meiner Meinung nach bewegen wir uns
| jetzt auf dieses Szenario zu.
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| ( 3) Wenn der Selbsterhaltungstrieb in den westlichen
| Ländern unter Führung der USA überwiegt und ihre Unterstützung für die Ukraine
| begrenzt wird, wird der Krieg mit einem Sieg Russlands enden. Der Sieg Russlands
| wird die Verwirklichung der Ziele der Spezial-Militäroperation bedeuten:
| Beseitigung des Bandera-Regimes in Kiew – Entnazifizierung; Entmilitarisierung
| und Neutralisierung der Ukraine unter zuverlässiger Kontrolle der Russischen
| Föderation; territoriale Veränderungen, in deren Folge der Donbass, Noworossija
| und wahrscheinlich einige andere Regionen Teil Russlands werden. (Anm. Red.: Mit
| Noworossija werden in Russland die von den russischen Streitkräften besetzten
| ukrainische Gebiete genannt, ein halbmondförmiger Bogen zwischen den
| Hafenstädten Odessa und Mariupol sowie die nordöstlich davon gelegenen Gebiete
| Donezk und Luhansk)
|
| Eine Beendigung des Krieges nach dem koreanischen Vorbild von 1953 ist
| prinzipiell möglich, würde aber nur eine Atempause bedeuten mit der Aussicht auf
| eine Wiederaufnahme des Krieges in noch entschiedenerer Form. Soweit ich weiß,
| ist die russische Führung entschlossen, die ukrainische Frage zu lösen und nicht
| einzufrieren.
|
| Was Istanbul betrifft: Damals war eine Einigung zwischen Moskau und Kiew eine
| reale Möglichkeit, aber diese wurde von den USA durch das Vereinigte Königreich
| torpediert. Die Istanbuler Einigung ist bezüglich der Grundsätze der strikten
| Entmilitarisierung der Ukraine und ihres Nichtbeitritts zur NATO immer noch
| relevant. Doch seitdem wurden vier Regionen in die Russische Föderation
| aufgenommen. Dies ist nicht mehr Gegenstand von Verhandlungen.
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Zur Person;
https://en.wikipedia.org/wiki/Dmitri_Trenin
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| In den frühen 2000er Jahren wurde Trenin für seine pro-westliche Haltung
| bekannt. Insbesondere in seinen Büchern behauptete er, Russland solle der
| Europäischen Union und der NATO beitreten. 2001 behauptete er, dass "eine
| Konfrontation mit der NATO etwas ist, das Russland sich nicht leisten kann und
| niemals versuchen sollte", und im selben Jahr beschrieb ihn ein amerikanischer
| Buchrezensent als "einen Russen, der seiner Zeit und der überwiegenden Mehrheit
| seiner Landsleute voraus ist".[11]
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| Seine Ansichten über den Westen änderten sich in den 2010er Jahren nach und
| nach. Nach Angaben des amerikanischen neokonservativen Schriftstellers James
| Kirchick begann nach der Wiederwahl von Wladimir Putin im Jahr 2012 das Carnegie
| Moscow Center, das Trenin führte, allmählich pro-Putin-Positionen einzulegen:
| Dies führte zum Rücktritt des Vorsitzenden des Gesellschafts- und
| Regionensprogramms des Think Tanks, Nikolai Petrov [ru]; der Chefredakteur des
| Zentrums, der Politik der Politik, der Zeitschrift "Lieder" und der Politik der
| russischen. Alle waren Kritiker Putins.[[12]
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| Trenin verließ Russland nach der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022
| im Gegensatz zu vielen seiner ehemaligen Kollegen nicht, und er kritisierte
| sogar diejenigen, die dies taten.[13] Der Krieg in der Ukraine wird laut Trenin
| von den USA und ihren Verbündeten als Werkzeug benutzt, "um Russland als
| unabhängigen Faktor aus der Weltpolitik auszuschließen und die russische
| Wirtschaft vollständig zu zerstören... um endlich die "Russlandfrage" zu lösen
| und günstige Aussichten auf den Sieg in der Konfrontation mit China zu
| schaffen". Wie der britische Journalist Anatol Lieven vorgebracht, ist sein
| ständiger Aufruf zu Reformen und Anti-Korruptions-Maßnahmen in Russland nicht
| mehr Teil einer Strategie, Russland in den Westen zu integrieren, sondern
| vielmehr, "die russische und die russische Gesellschaft zu stärken, um dem
| Westen zu widerstehen und begrenzte russische strategische Ziele in der Ukraine
| zu erreichen".[14]
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Seine Wandlungen ähneln denen Medwedews: Zunächst auf die volle Kooperation mit
dem Westen gesetzt, dann enttäuscht und nun auf der ganz anderen Seite. So auch
der Weg des im Interview genannten Sergej Karaganow.
„Neue Mittelstreckenraketen: Fluch oder Segen für Deutschlands Sicherheit? Mit
Oberst aD W. Richter"
https://www.youtube.com/watch?v=UX3D_8rCct8
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| Ab 2026 sollen in Deutschland neue US-amerikanische Mittelstreckenraketen
| stationiert werden. Für die einen schließen sie eine Sicherheitslücke und sind
| damit notwendiger Schutz vor einer russischen Aggression. Für die anderen
| erhöhen die Raketen das Risiko eines russischen Angriffes auf Deutschland und
| befeuern nur das Wettrüsten.
|
| Dabei wäre Deutschland das einzige Land in Europa, das neue US-Raketen
| aufstellt. Das war noch in den 1980er Jahren anders, als in mehreren
| europäischen Staaten Mittelstreckenraketen stationiert wurden. Zudem war die
| Aufstellung damals explizit mit einem Verhandlungsangebot an Russland verbunden
| („NATO-Doppelbeschluss").
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| Befindet sich Deutschland heute in einer besonderen Gefährdungslage und braucht
| deswegen als einziges europäisches Land die neuen Raketen oder macht sich
| Deutschland mit dieser Entscheidung nicht vielmehr zur bevorzugten Zielscheibe
| Russlands?
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| Mit Oberst a. D. Wolfgang Richter, der sich sein ganzes Berufsleben mit der
| europäischen Sicherheitsarchitektur beschäftigt hat, haben wir die Hintergründe
| des Aufstellungsbeschlusses beleuchtet, über die viel zitierte Fähigkeitslücke
| in der Verteidigung gesprochen und ein Resümée zum potentiellen Nutzen und den
| Risiken der geplanten Raketen gezogen. Zudem wurden schriftliche Frage der
| Zuschauer, unter anderem auch zum Verlauf des Kriegs von Russlands gegen die
| Ukraine beantwortet.
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Informativ, bis in die Einzelheiten, sollte man mehrmals hören. Interessant
übrigens, wie Richter den Entwicklungsweg Putins beschreibt: „Kann man mit den
Russen verhandeln?" (1:03:)
„Ein ernüchternder Moment im Ukraine-Krieg - Wenn die Ukraine auf ihrem
derzeitigen strategischen Kurs bleibt, könnte Kiew den Krieg irgendwann im Jahr
2025 verlieren. Dies ist ein vermeidbares Ergebnis, wenn jetzt Maßnahmen
ergriffen werden. - Von Doug Livermore - 25. Oktober 2024"
https://cepa.org/article/a-sobering-moment-in-the-ukraine-war/
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| Fast die Hälfte der ukrainischen Männer, die derzeit nicht beim Militär sind,
| gaben an, nicht bereit zu kämpfen, wie eine Umfrage Anfang des Jahres zeigte,
| was sich in Russland widerspiegelt, wo Hunderttausende geflohen sind, um der
| Einberufung zu entgehen. …
|
| Der Ukraine-Krieg ist in eine kritische Phase eingetreten. Die Entsendung
| ausländischer Truppen auf Seiten Russlands, gepaart mit dem Zögern des Westens,
| uneingeschränkte Unterstützung zu leisten, hat das Zünglein an der Waage zu
| Moskaus Gunsten gekippt.
|
| Ohne signifikante Veränderungen im strategischen Ansatz werden die Aussichten
| für Kiew immer düsterer. Gezielte Anpassungen können der Ukraine jedoch helfen,
| die Initiative zurückzugewinnen und einem nachhaltigen Frieden näher zu kommen.
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Eine US-Organisation mit dem US-General Ben Hodges,
https://cepa.org/author/ben-hodges/.
„Stiller Abschied von der Ukraine - 25. Oktober 2024 - Rüdiger Rauls"
https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/stiller-abschied-von-der-ukraine/
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| Wenn auch die Verbündeten immer wieder betonen, sie stünden „an der Seite der
| Ukraine, so lange wie das nötig ist"(10), so sollte man sich in Kiew vielleicht
| allmählich die Frage stellen, wie lange der Westen seine Unterstützung noch als
| nötig ansieht. Denn darüber wird nicht am Dnjepr entschieden. Im Moment sieht es
| doch eher danach aus, dass man im Westen immer weniger Grund für diese
| Unterstützung zu sehen scheint. Es sieht so aus, als ereile die Ukraine dasselbe
| Schicksal wie Afghanistan, den Irak und viele andere Staaten und politische
| Kräfte. Man lässt sie fallen wie eine heiße Kartoffel.
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| Vielleicht ging es in Berlin nicht nur um eine Abstimmung unter den vier
| NATO-Staaten über den Einsatz der von ihnen gelieferten
| Distanzwaffen. Vielleicht ging es auch schon darum, der Ukraine klar zu machen,
| dass sie diese Genehmigung nicht bekommen wird und dass es an der Zeit ist, mit
| Russland handelseinig zu werden. Aber es darf dann nicht so aussehen, dass der
| Westen Kiew hat hängen lassen. Was in Berlin hinter verschlossen Türen
| tatsächlich verhandelt wurde, werden die Entscheidungen, Entwicklungen und
| Verlautbarungen der nächsten Zeit zeigen.
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Das Ende des Siegesplans?
„Ukrainischer Faschismus - »Dieser Faschismus war vom Nazismus inspiriert«"
https://www.jungewelt.de/artikel/486053.ukrainischer-faschismus-dieser-faschismus-war-vom-nazismus-inspiriert.html
Zum Banderismus im jetzigen Krieg.
Über die (Nicht-)Zustimmung zum Krieg in Russland.
https://www.telepolis.de/features/Putin-verliert-sein-Volk-63-Prozent-der-Russen-wollen-Friedensvertrag-9995224.html
„Deutsch-britische Verteidigungskooperation: Verständigung auf
‚Leuchtturmprojekte'"
https://augengeradeaus.net/2024/10/deutsch-britische-verteidigungskooperation-verstaendigung-auf-leuchtturmprojekte/
Gemeinsame Rüstungsprojekte mit GB.
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https://friedenslage.blogspot.com/