„Das Perfekte ist in der Ukraine zum Feind des Guten geworden» Markus Mugglin /
16.11.2024 Abrücken von Maximalzielen, um Schlimmeres zu verhüten, fordert
Richard Haass in der US-Strategie-Zeitschrift «Foreign Affairs»."
https://www.infosperber.ch/politik/das-perfekte-ist-in-der-ukraine-zum-feind-des-guten-geworden/
Um den Inhalt des Textes bekannt zu machen, müsste er ganz zitiert werden, er
ist sehr konzentriert formuliert. Das geht natürlich nicht. Deshalb nur der
kritische Punkt, seine Vorstellungen über die Zeit nach dem Waffenstillstand:
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| A second phase of diplomacy would start as soon as the first phase is done. This
| second phase would be much more prolonged—perhaps lasting decades, until Russia
| has a post-Putin leadership interested in reintegrating the country into the
| West. It would address additional arrangements, including what are often termed
| final-status issues. This phase could involve territorial transfers in both
| directions and a degree of autonomy for the inhabitants of Crimea and Ukraine's
| east. It would also involve the creation of a security guarantee for Ukraine,
| even though the history of such guarantees is mixed. (The discredited 1994
| Budapest Memorandum clearly did not offer real protection.) Ideally, this
| guarantee would involve NATO membership for Kyiv. But a coalition of the
| willing, including the United States, could offer Ukraine a security pledge if
| NATO members prove reluctant to admit Ukraine.
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So realistisch seine Aussagen über die (Un-)Möglichkeiten des Westens sind, den
Krieg zu gewinnen, so ungenau und verschwommen die Vorstellungen über das
Verhältnis von Nato und Ukraine in der Zeit des Waffenstillstands. Verständlich,
dass diese Ukraine in dieser Zeit Sicherheitsgarantien haben will. Aber ebenso
dürfte klar sein, dass Russland keine Nato in der Ukraine wird dulden wollen, in
welcher Form auch immer. Das ist schließlich Russlands Kriegsbegründung. Es
macht keinen Sinn, sie wegzudiskutieren, wie es ein Redestrang in Deutschland
macht, der den Krieg mit „russischem Imperialismus" begründet. Russland wird
solche Vorschläge ablehnen oder Zugeständnisse machen müssen, die Teil eines
größeren Deals sind, der momentan nicht zu sehen ist.
(Zusatz: Den englischen Text von FA kann man mit dem Emacs im Modus EWW
bekommen... https://www.gnu.org/software/emacs/. nicht so ganz einfach.)
„Leiter des Ukraine-Krisenstabs - "Putin versteht nur Sprache der Stärke" -
Stand: 15.11.2024 19:15 Uhr"
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/ukraine-hilfe-106.html
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| tagesschau.de: Aber wenn die Ukraine vielerorts gleichzeitig unter Druck gerät
| und die Lage so brenzlig ist - wäre dann nicht der logische Schluss, dass der
| Westen, dass auch wir Deutsche die Ukraine eigentlich noch viel mehr
| unterstützen müssten, auch mit Waffen?
|
| Freuding: Da haben Sie Recht. Wir müssen die Ukraine weiter mit aller Kraft
| unterstützen. Nach 1.000 Tagen, nach fast drei Jahren Krieg ist für uns alle
| klar, dass Putin, dass Russland nur die Sprache der Stärke versteht. Wir müssen
| alles daran setzen, die Ukraine in eine Position der Stärke zu versetzen. Aber
| wir sind darüber auch im ständigen Austausch mit unseren Partnern und wir sind
| auch bereit, diese Anstrengungen zu unternehmen.
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Angenommen, der General sagt das nicht nur, weil so ein Sprech zu seiner Rolle
und Aufgabe zählt, angenommen, er glaubt das wirklich, was er sagt: Was sagt uns
das über den intellektuellen und mentalen Zustand der Bundeswehr?
„USA erlauben der Ukraine Einsatz weitreichender Waffen in Russland
(m. Nachtrag)"
https://augengeradeaus.net/2024/11/usa-erlauben-der-ukraine-einsatz-weitreichender-waffen-in-russland/
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| Das ist noch nicht offiziell bestätigt, aber die Meldungen scheinen gesichert:
| US-Präsident Joe Biden soll der Ukraine den Einsatz weitreichender
| US-Waffensysteme auch in Russland selbst erlaubt haben – nicht zuletzt vor dem
| Hintergrund des Einsatzes nordkoreanischer Truppen gegen die Ukraine. Das
| berichten US-Medien.
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„Bereit zum Kriegseintritt"
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9762
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| Die US-Regierung gestattet den Beschuss russischen Territoriums mit
| weitreichenden US-Raketen und riskiert damit eine unkontrollierbare
| Kriegseskalation sowie das Ende der gerade erst in Schwung gekommenen
| Verhandlungsbemühungen. US-Präsident Joe Biden hat Kiew am gestrigen Sonntag im
| Rahmen der Kämpfe um das russische Gebiet Kursk Angriffe mit ATACMS-Raketen
| erlaubt. In den Tagen zuvor hatten sich Berichte verdichtet, denen zufolge eine
| Bereitschaft zu Gesprächen über einen Waffenstillstand bei einigen
| westeuropäischen Staaten erkennbar war. Hintergrund war die desolate
| militärische Lage der Ukraine, die eine Kiewer Niederlage näherrücken
| lässt. Diese wird nach Überzeugung von US-Stellen auch durch die ATACMS-Raketen
| nicht verhindert. In einem aktuellen Beitrag in der New York Times heißt es, der
| Ukraine-Krieg sei „ein Stellvertreterkrieg", in dem es darum gehe „unseren Feind
| zu schwächen, ohne ihn selbst direkt anzugehen". Ex-Finanzminister Christian
| Lindner hat in den vergangenen Tagen mehrfach gefordert, Kiew jetzt
| Taurus-Raketen zu liefern. Die dafür notwendige Mehrheit im Bundestag, bestätigt
| Lindner, sei nach dem Bruch der Ampel-Koalition gegeben.
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„Biden/Harris geben weitreichende ATACMAS-Raketen für Angriffe auf Russland frei"
https://overton-magazin.de/top-story/39333
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| Es war eine der erwartbaren Optionen, dass die Biden/Harris-Präsidentschaft vor
| der Übergabe an den Wahlsieger Donald Trump noch den Krieg in der Ukraine
| eskalieren wird. Jetzt wurde es Kiew nach Medienberichten erlaubt, mit
| weitreichenden ATACMS-Raketen nicht nur nahe der Grenze zu Russland Ziele
| anzugreifen, sondern auch in der gesamten Region Kursk, wo angeblich auch
| nordkoreanische Soldaten für Russland kämpfen. Kiew hatte allerdings schon lange
| gefordert, alle militärischen Ziele auch tief in Russland angreifen zu
| können. So weit wollte man dann doch nicht gehen, in Washington bleibt man
| misstrauisch.
|
| Biden und Harris wollen noch schnell die Ukraine stärken, um Kiew eine bessere
| Position bei Verhandlungen zu verschaffen. Sollten die ukrainischen Truppen die
| besetzten Gebiete in Kursk halten können, könnte dies, wie mit der Offensive von
| Selenskij auch beabsichtigt, eine Möglichkeit des Gebietstausches
| darstellen. Kiew müsste dann weniger Territorium, beispielsweise was Cherson
| oder Saporischschja betrifft, abgeben. Die Hauptforderung Moskaus, die
| Neutralität der Ukraine, würde damit auch nicht näher rücken. Und dass
| ATACMAS-Angriffe auf Stellungen in Kursk die russischen Offensiven im Donbass
| beeinflussen werden, kann man auch nicht annehmen.
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https://friedenslage.blogspot.com/