Freitag, 22. März 2019

Friedensmail vom 22.03.2019 (12:07:54)

Liebe ZAAler und andere Mitleser!


Making Nuclear Weapons Menacing Again - The Pentagon plan to overhaul the
US nuclear arsenal is as costly as it is dangerous. By Michael T. Klare
https://www.thenation.com/article/us-nuclear-arsenal-triad/

,----Google-Übersetzung
| Atomwaffen wieder bedrohlich machen Der Pentagon-Plan zur Überholung des
| US-Atomwaffenarsenals ist ebenso teuer wie gefährlich.
|
| Es gibt keine höhere Priorität für die Landesverteidigung ", erklärte
| das Pentagon im vergangenen Jahr, als dass die Vereinigten Staaten„
| ihren strategischen Atom-Dreiklang ersetzen und die Sprengköpfe tragen,
| die er trägt. "Im Klartext bedeutet das, dass jeder geschätzte 1,7
| Billionen US-Dollar für den Wiederaufbau jeder Einheit benötigt wird
| Bestandteil des US-Atomwaffenarsenals: der gesamte dreibeinige
| strategische „Dreiklang" von Interkontinentalraketen (ICBMs), von
| U-Booten abgefeuerten ballistischen Raketen (SLBMs) ​​und
| Langstreckenbomber. Militärs behaupten, die bestehende Truppe sei
| veraltet und unflexibel geworden und könne somit potentielle Gegner
| nicht abschrecken. Um jeden Zweifel zu zerstören, dass Amerika den
| Willen und die Fähigkeit hat, katastrophale Vergeltungsmaßnahmen zu
| ergreifen, müssen wir unsere derzeitigen Atomwaffen durch noch
| schrecklichere ersetzen. "Um als Abschreckungskraft wirksam zu bleiben",
| erklärte Verteidigungsminister Jim Mattis im Februar 2018, "müssen wir
| unser Erbe der Atomstreitkräfte aus dem Kalten Krieg rekapitalisieren."
|
| "Rekapitalisieren", "modernisieren", "ersetzen": Dies sind die
| anodinischen Begriffe, mit denen der Pentagon und die
| Trump-Administration ihre exorbitanten Pläne zur Überholung des
| amerikanischen Atomwaffenarsenals beschreiben. Mit dem
| Großmachtkonflikt, der jetzt das bestimmende Thema der
| US-Militärstrategie ist, sucht die Regierung nach Waffen, die Russland
| und China überwältigen können. Gleichzeitig versuchen Beamte des Weißen
| Hauses - angeführt vom nationalen Sicherheitsberater John Bolton - die
| verbleibenden Rüstungskontrollabkommen, die die Bemühungen der
| US-amerikanischen Rüstungsbeschaffer einschränken könnten, zu
| streichen. Bolton hat bereits den Rückzug der USA aus dem
| Intermediate-Range Nuclear Forces (INF) -Vertrag, der sich auf Kurz- und
| Mittelstreckenraketen erstreckt, inszeniert und soll das Ziel verfolgt
| haben, den letzten verbleibenden Grenzstein für Interkontinentalwaffen,
| die Neue Strategische Rüstungsreduktion, zu überwinden Vertrag (New
| START), wenn es 2021 zur Erneuerung ansteht.
|
| Die Aufrüstung des Atomwaffenarsenals und die Aufhebung der
| Rüstungskontrollabkommen sind Teil des Bestrebens des Weißen Hauses, die
| Zwangsmacht der US-Lagerbestände wiederherzustellen. Auf dem Höhepunkt
| des Kalten Krieges zweifelte niemand an Amerikas Atomkraft. Von den
| frühen 1960er bis in die späten 80er Jahre besaß dieses Land etwa 25.000
| Atomsprengköpfe - mehr als genug, um jede Stadt, jede Stadt und jedes
| Dorf in der Sowjetunion mehrmals auszurotten. Mit dem Rückzug des Kalten
| Krieges in die Ferne ist die Vorstellung, solche Waffen im Kampf
| einzusetzen, weniger glaubwürdig geworden. Präsident Barack Obama
| verkündete 2009 seine Absicht, "die Rolle von Atomwaffen in unserer
| nationalen Sicherheitsstrategie zu reduzieren", und im folgenden Jahr
| unterzeichnete er das New-START-Abkommen mit Russland, wodurch die
| Anzahl der eingesetzten US-Sprengköpfe um 50 Prozent reduziert wurde .
|
| Diejenigen, die die verheerenden Folgen des Atomkrieges fürchteten,
| ermutigten die Betroffenen. Sie brachten die hawkischen Republikaner und
| die Militärs, die die Atomwaffen als das ultimative Instrument der
| nationalen Macht betrachten, zum Erstaunen. Diese politischen
| Entscheidungsträger sind der Ansicht, dass die Vereinigten Staaten
| aufgrund der riesigen Vorräte an Weltuntergangsbomben und -raketen
| Staaten bedrohen und einschüchtern können, die entweder über solche
| Waffen verfügen oder sich auf die USA als "nukleares Dach" verlassen -
| wie die meisten NATO-Mächte und Japan. Amerikanische Führer bestehen
| auch darauf, die Bedrohung durch Atomwaffen abzuwehren, um eine Reihe
| potenzieller nicht-nuklearer Angriffe auf die USA und ihre Verbündeten
| abzuschrecken, wie beispielsweise einen groß angelegten konventionellen
| russischen Angriff auf die NATO. Damit die Vereinigten Staaten ihren
| Status als wichtigste Macht der Welt behalten können, müssen sie daher
| die angstmachende Natur ihrer Atomwaffen wiederherstellen.
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Sie sind ganz traurig:
https://twitter.com/gebauerspon/status/1108347298789117953

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| Heute hat das Kabinett die Eckwerte für den Haushalt 2020 beschlossen,
| für die #Bundeswehr war mit knapp 2,17 Mrd mehr nicht viel drin. VMin
| von der Leyen kündigt kurz danach an, auch in den kommenden Jahren für
| mehr Geld und das Zwei-Prozent-Versprechen an die #NATO zu „kämpfen"
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https://twitter.com/bundeswehrInfo/status/1108384021459935234

Aber dennoch gilt:

Bundeswehr wird stärkste europäische Armee Von Henrik Paulitz
https://www.akademie-bergstrasse.de/dokumente/AE/Bundeswehr%20wird%20stärkste%20europäische%20Armee.pdf

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| Mit Abstand die stärkste europäische NATO-Macht
|
| Es handelt sich nicht nur um vage Forderungen, sondern um Realitäten:
| Laut Prof. Dr. Gunther Hellmann von der Universität Frankfurt am Main
| (Schwerpunkt deutsche und europäische Außenpolitik) wird die Bundeswehr
| in sechs bis acht Jahren die stärkste Armee in Europa sein – abgesehen
| von Russland.
|
| In einem Beitrag mit Dr. des. Daniel Jacobi schrieb Hellmann am
| 13. Februar 2019, es verschärfe sich das strategische Dilemma
| Deutschlands, „führen zu sollen, gleichzeitig aber nicht dominant
| erscheinen zu dürfen".
|
| Die eingeforderte Umsetzung der Vereinbarung von Wales, bis 2024 den
| Anteil der Verteidigungsausgaben an zwei Prozent des
| Bruttoinlandsproduktes anzunähern, „muss nicht zuletzt deshalb als eine
| indirekte Aufforderung zur Führung verstanden werden, weil Deutschland
| damit auch militärisch mit Abstand zur stärksten europäischen NATO-
| Macht aufsteigen würde. Selbst wenn es lediglich bei einem Anteil von
| 1,5 Prozent bliebe, wie dies in dieser Woche nach Brüssel gemeldet
| wurde, ändert sich daran nichts grundlegendes."
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Zu Afghanistan
https://www.heise.de/tp/features/Bundeswehr-in-Afghanistan-ohne-Abzugsplan-4342424.html

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| Es ist doch völlig fahrlässig, wenn die Bundesregierung trotz der
| Abzugsankündigung von Donald Trump dem Bundestag ein unverändertes
| Mandat vorlegt, statt sich auf einen geregelten und verantwortungsvollen
| Abzug vorzubereiten. Die Verteidigungsministerin hat schließlich selbst
| eingeräumt, dass bei einem Rückzug der USA auch der Einsatz der
| Bundeswehr enden müsse. Die Bundesregierung hat in den vergangenen
| Jahren viel zu wenig Einsatz für diplomatische Lösungen gezeigt und die
| Lage in Afghanistan immer wieder schöngeredet. So wie die
| Bundesregierung über Jahre zu militärischen Eskalationsstrategie der USA
| geschwiegen hat, schweigt sie jetzt zu den verheerenden Plänen der
| Trump-Administration für die Verhandlungen mit den Taliban.
|
| Agnieszka Brugger, Politische Koordinatorin für Internationale Politik
| und Menschenrechte Bündnis90/Die Grünen
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Nato abschaffen?
https://www.publik-forum.de/Politik-Gesellschaft/die-nato-abschaffen

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| von Alexander Soranto Neu, Katja Keul aus: Publik-Forum
| 6/2019 vom 22.03.2019 Vor siebzig Jahren wurde die Nato
| gegründet. Befürworter loben sie als erfolgreichstes Militärbündnis der
| Geschichte. Kritiker sehen in ihr eine Gefahr für den Weltfrieden – sie
| verschärfe den Konflikt mit Russland. Gehört sie abgeschafft? Ein
| Linken-Politiker sagt: »Ja!«, eine Grüne: »Nein!« Ihre Meinung zur
| Position der Verteidigungsexperten?
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Als Gegenüberstellung kontroverser Texte schulbuch-gut gemacht. Carlo
Masala, öberster SpinDoktor aller deutschen Militaristen, kriegt nichts
zur Sache hin:
https://twitter.com/CarloMasala1/status/1109015648280170497

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| Wenn man 42 Grad Fieber hat soll man nicht schreiben,
`----
So sind sie halt: Wenn sie in der Sache nicht können, werden sie
persönlich.

Arthur Schopenhauer: Die Kunst, Recht zu behalten - Kapitel 40
https://gutenberg.spiegel.de/buch/die-kunst-recht-zu-behalten-4994/40

,----
| Letzter Kunstgriff
|
| Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten
| wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob. Das Persönlichwerden
| besteht darin, daß man von dem Gegenstand des Streites (weil man da
| verlornes Spiel hat) abgeht auf den Streitenden und seine Person irgend
| wie angreift: man könnte es nennen argumentum ad personam, zum
| Unterschied vom argumentum ad hominem: dieses geht vom rein objektiven
| Gegenstand ab, um sich an das zu halten, was der Gegner darüber gesagt
| oder zugegeben hat. Beim Persönlichwerden aber verläßt man den
| Gegenstand ganz, und richtet seinen Angriff auf die Person des Gegners:
| man wird also kränkend, hämisch, beleidigend, grob. Es ist eine
| Appellation von den Kräften des Geistes an die des Leibes, oder an die
| Tierheit. Diese Regel ist sehr beliebt, weil jeder zur Ausführung
| tauglich ist, und wird daher häufig angewandt.
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Klar, dass Carlo Masala, zeitweilig immerhin mal Vorsitzender der
deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft, sich damit den Rest von
Reputation nimmt.


Abwracken
http://www.bundeswehr-journal.de/2019/allgemeine-zeitung-mainz-abwracken/

,----
| Viele Altlasten hat von der Leyen von ihren Vorgängern geerbt – darunter
| die Umsetzung der Bundeswehrreform. Verbessert hat sich unter ihrer
| Führung wenig bis nichts. Die anhaltende Pannenserie ist peinlich in
| Inland und Ausland, die Affäre um explodierende Kosten für externe
| Berater extrem teuer. Und nun die „Gorch Fock", die für die
| Einsatzfähigkeit der Bundeswehr von geringer Bedeutung ist, die aber
| bestens als Symbol dafür dient, dass eine Ministerin ihren Laden nicht
| in den Griff bekommt.
|
| Von zehn Millionen sind die angepeilten Sanierungskosten auf 135
| Millionen Euro gestiegen – zu vermitteln ist das niemandem mehr. Und
| niemand weiß, ob es dabei am Ende bleibt. Die Misswirtschaft ist
| offensichtlich, der Vorwurf von Korruption und Untreue steht im
| Raum. Die „Gorch Fock" hat zweifellos Bedeutung für die Traditionspflege
| und für Repräsentationszwecke; aber das rechtfertigt nicht, den bereits
| ausgegebenen zig Millionen Euro immer noch weitere Millionen
| hinterherzuwerfen.
|
| Als Stolz der deutschen Marine hat das Schiff längst ausgedient. Das
| Segelschulschiff „Gorch Fock" gehört abgewrackt.
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Sportförderung Kampfauftrag Edelmetall Zur schwachen Erfolgsbilanz
deutscher Sportsoldaten
Von Oliver Rast
https://www.jungewelt.de/artikel/351586.sportf%CB%86rderung-kampfauftrag-edelmetall.html

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| Olympisches Edelmetall ist der Kampfauftrag für Sportsoldaten. Nur:
| Holen sie überproportional viele Medaillen? »Nein, dafür gibt es
| keinerlei Evidenz, im Gegenteil«, stellt Exruderer und VWL-Professor
| Wolfgang Maennig von der Uni Hamburg auf jW-Nachfrage fest. Er rechnet
| vor: 125 Sportsoldaten konnten sich für Olympia in Rio 2016
| qualifizieren; damit stellten sie 29,7 Prozent der insgesamt 421
| Athleten des deutschen Olympiateams. Lediglich 19, das sind 15,2
| Prozent, gewannen eine Medaille. Die Mehrzahl deutscher Olympioniken war
| erfolgreicher. Maennig: »Von den 296 Nichtsoldaten konnten 132 Medaillen
| gewinnen, 44,68 Prozent.«
|
| Ist die Athletenförderung der Bundeswehr im Vergleich zu anderen
| Unterstützern effizienter? Mitnichten. Auf der Basis von Olympia in
| London 2012 ergibt sich folgendes Bild, wenn man den Etat der einzelnen
| Förderarten durch die Zahl der Medaillengewinner dividiert: »Jede
| Medaille der DSH-Athleten kostet rund 240.000 Euro, eine Medaille eines
| Bundeswehrsoldaten 1,9 Millionen Euro«, weiß Maennig. Er hat einen
| Vorschlag: »Es wäre gut, wenn in kleineren Schritten Bundeswehr-Gelder
| in Richtung DSH umgeschichtet würden, bis die Effizienz ungefähr gleich
| hoch ist.«
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Bundeswehr in Schleswig-Holstein
https://www.facebook.com/watch/?v=2749485745091406

Vom ISPK
https://twitter.com/SeapowerSeries/status/1108724442316836865

Vom Seebataillon
https://twitter.com/marinespox/status/1108747337080467463

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| Amphibische Fähigkeiten @Seebataillon der @deutschemarine werden
| ausgebaut. 2020 gemeinsame Amphibische Task Group mit @korpsmariniers
| der @kon_marine
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https://www.presseportal.de/pm/67428/4224253

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| Das Seebataillon der Deutschen Marine und das Korps Mariniers der
| Königlich Niederländischen Marine intensivieren ihre Kooperation mit dem
| Ziel, eine gemeinsame amphibische Task Group (ATG) zu entwickeln. Zehn
| Monate Ausbildung zielen darauf ab, die Eckernförder Seesoldaten auf den
| Status als NATO-Eingreifkräfte (NATO Response Force, kurz: NRF) ab 2020
| vorzubereiten. ...
|
| Im Mai geht es in den Niederlanden und Deutschland weiter. Dort stehen
| dann Landungsoperationen von Schiffen und der taktische Ablauf
| amphibischer Einsätze auf dem Programm.
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Diese Fähigkeiten werden gebraucht, wenn Königsberg befreit werden
soll, um diese russische A2AD-Zone auszuschalten, damit die Nato in der
Ostsee vollständig freie Hand hat.

Und auch die Marinflieger wissen der Welt was Wichtiges mizuteilen:
https://twitter.com/CdrDeuNavalAir/status/1108711322265489411




Horst
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Dr. Horst Leps - Elersweg 17 - 22395 Hamburg - 040/60450776
http://horst.leps.de