Samstag, 6. Juli 2024

Friedenslage am 05.07.2024 (16:17:24)

„Die fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz -- 05. Juli 2024 um 10:16
Ein Artikel von Stephan Ossenkopp"
https://www.nachdenkseiten.de/?p=117621
https://ossenkopp.substack.com/p/die-funf-prinzipien

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| Im Westen weitgehend unbekannt, sind die "Fünf Prinzipien der friedlichen
| Koexistenz" ein zentraler Bestandteil der asiatisch-afrikanischen
| Identität. Ende letzter Woche fand in Peking eine internationale
| Jubiläumskonferenz statt, um das 70-jährige Bestehen dieser Prinzipien zu
| feiern. Ähnlich wie die Charta der Vereinten Nationen betonen sie Souveränität,
| territoriale Integrität, Nichteinmischung in innere Angelegenheiten,
| Aggressionsverzicht und Gleichberechtigung in den internationalen Beziehungen
| als Grundlage jeder friedlichen Koexistenz. Hervorgegangen aus den
| antikolonialistischen Bewegungen, wurden sie zunächst von China und Indien und
| später von der gesamten Blockfreienbewegung und darüber hinaus
| festgeschrieben. Sie sind heute aktueller denn je und finden Widerhall bei den
| BRICS, der Shanghai Cooperation Organisation und im gesamten globalen Süden.
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Sehr lesenswert, wenn man die Bedeutung des „Globalen Südens" - „Dritte Welt"
sagt man nicht mehr, diese Formulierung gibt die Entwicklung der
Kräfteverhältnisse nicht mehr wieder - in den gegenwärtigen Krisen einschätzen
will. Man kann zu dem Schluss kommen, dass die anvisierte Trump-Strategie
(s. https://friedenslage.blogspot.com/2024/07/friedenslage-am-01072024-125712.html)
von falschen Voraussetzungen ausgeht und deshalb ebenso scheitern wird wie seine
Korea-Politik: Heiße Luft, etwas Gehoppel. Jedenfalls, wenn eine solche
Trump-Politik Bündnispartner suchen will, suchen wird.




„05.07.2024 | Alexandra Sitenko -- Bereit für die ganz große Bühne -- Die
Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit strebt eine globale Friedensrolle
an. Wie agiert Moskau?"
https://www.ipg-journal.de/regionen/global/artikel/bereit-fuer-die-ganz-grosse-buehne-7628/

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| Am 4. Juli ging in der kasachischen Hauptstadt Astana das 24. Gipfeltreffen der
| Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten der Schanghaier Organisation für
| Zusammenarbeit (SOZ) zu Ende – einer Organisation, deren Mitglieder
| zusammengenommen fast die Hälfte der Weltbevölkerung repräsentieren und auf die
| etwa ein Viertel des globalen BIP und 15 Prozent des Welthandels entfallen. ...
|
| Schließlich wurde betont, dass die Zusammenarbeit innerhalb der Organisation als
| Grundlage für die Schaffung einer unteilbaren Sicherheitsarchitektur in Eurasien
| dienen kann – eine Initiative, die möglicherweise auf das Bemühen Russlands
| zurückzuführen ist, angesichts des Konflikts mit dem Westen die Schaffung eines
| eurasischen Integrationsraums voranzutreiben. Seit 2016 strebt Moskau die
| Bildung der Großen Eurasischen Partnerschaft in Handel, Wirtschaft und
| Sicherheitspolitik an. Dafür sollen die Potenziale einzelner Staaten sowie
| regionaler Organisationen – wie der Eurasischen Wirtschaftsunion, der SOZ und
| des Verbands Südostasiatischer Nationen – gebündelt werden.
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Ohne zu übertreiben, kann man sagen, dass die Politik des Westens, Russland
global zu isolieren, um es zu weltpolitisch und auch in Sachen Ukraine zu
schwächen, gescheitert ist. Jedenfalls bislang. Russland wird, so sieht es aus,
seine Verbindungen nach Mittel- und Westeuropa nicht wieder aufbauen wollen. Die
UdSSR konnte noch meinen, über den Handel mit dem Westen an dessen Technologie
teilhaben zu können, denn sonst gab es auf der Welt keine fortgeschrittene
Technik zu holen. Auch Putins Russland hat diesen Weg versucht. Aber die
Voraussetzungen haben sich geändert: Beste Technik gibt es heute beim südlichen
Nachbarn Russlands, in China. Russland ist auf die westliche Technik im Prinzip
nicht mehr angewiesen, jedenfalls dann nicht, wenn es den Krieg heil übersteht
und diesen Wechsel gestalten kann.




„Ende der Allmacht -- Der Westen und der SOZ-Gipfel -- Von Jörg Kronauer"
https://www.jungewelt.de/artikel/478780.ende-der-allmacht.html

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| Sobald der Westen bereit ist, ein Ende seiner gewohnten Allmacht anzuerkennen,
| steht der globale Süden, das war in Astana klar zu erkennen, zu dann wohl auch
| aussichtsreichen Vermittlungsbemühungen bereit.
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Es sieht so aus, dass die russische verhärtete russische Position zu
Verhandlungen über die Ukraine - 2022 wäre Russland mit der Krim zufrieden
gewesen, mit einem realen MinskII und der Nichtmitglieschaft der Ukraine in der
Nato, jetzt will Russland weiteres ukrainisches Land - nicht nur auf den ja
immer noch mäßigen militärischen Erfolgen seiner Armee beruht, sondern auf
seinem außenpolitischen Erfolg: Es kann auf der Weltbühne dem Westen gestärkt
gegenüber treten.



„Oberstleutnant a.D. Jochen Scholz zerpflückt die Standardlüge vom
unprovozierten Angriffskrieg Russlands"
https://www.nachdenkseiten.de/?p=117628
Die Erinnerung an einen Text Willy Wimmers aus 2000, der sich als immer
bedeutungsvoller erweist.


-- https://friedenslage.blogspot.com/